ifo Geschäftsklimaindex für Ostdeutschland

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland: Klima stabilisiert sich auf niedrigem Niveau (Oktober 2022)

Die Stimmung der ostdeutschen Unternehmen verbesserte sich im Oktober leicht. Der ifo Geschäftsklimaindex für die gesamte regionale Wirtschaft stieg auf 86,2 Punkte, nach 85,2 Punkten im September. Die befragten Unternehmen senkten ihre Lageeinschätzungen etwas. Gleichzeitig hoben sie ihren Ausblick auf die nächsten sechs Monate deutlich an.


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Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe erwärmte sich das Geschäftsklima im Oktober kräftig. Maßgeblich hierfür waren stark verbesserte Erwartungen. Auch die aktuelle Geschäftslage wurde von den befragten Industrieunternehmen etwas besser als noch im Vormonat bewertet.

Im ostdeutschen Dienstleistungssektor verschlechterte sich die Stimmung im Oktober leicht. Die Lageeinschätzungen der befragten Dienstleistungsunternehmen stürzten im Vergleich zum Vormonat ab. Die Geschäftserwartungen erholten sich deutlich.  

Im ostdeutschen Handel erholte sich das Stimmungsbarometer im Oktober. Die befragten Handelsunternehmen bewerteten sowohl laufenden Geschäfte als auch Ausblick besser als im Vormonat. Insbesondere die laufenden Geschäfte verzeichneten eine kräftige Erholung.

Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe kühlte sich das Geschäftsklima im Oktober deutlich ab. Die Lageeinschätzungen der befragten Bauunternehmen gingen spürbar zurück. Ihre Geschäftserwartungen sanken leicht.

Joachim Ragnitz und Marcel Thum
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland (Oktober 2022), Grafik
ifo Geschäftsklima Ostdeutschland (Oktober 2022), Wirtschaftsbereiche, Grafik

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland

(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt)

  10/21 11/21 12/21 01/22 02/22 03/22 04/22 05/22 06/22 07/22 08/22 09/22 10/22
Klima 98,9 98,0 96,5 97,3 100,3 93,1 94,5 94,7 94,2 92,2 90,9 85,2 86,2
Lage 101,7 100,8 99,2 97,4 101,6 98,6 98,7 100,8 101,1 100,4 98,8 94,1 93,0
Erwartungen 96,2 95,2 93,9 97,1 99,0 87,8 90,5 88,9 87,7 84,7 83,7 77,1 79,8

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich

(Salden, saisonbereinigt)

  10/21 11/21 12/21 01/22 02/22 03/22 04/22 05/22 06/22 07/22 08/22 09/22 10/22
Ostdeutschland 13,4 11.3 8,2 9,8 16,3 0,8 3,9 4,2 3,2 -1,0 -3,8 -16,2 -14,1
Verarb. Gewerbe 16,2 12,4 14,1 16,3 17,6 -0,5 -1,0 1,6 -1,0 -8,9 -12,3 -23,5 -13,8
Dienstleistungssektor 18,5 14,3 8,4 11,9 19,6 6,9 14,1 11,3 13,7 10,8 7,1 -5,7 -6,9
Handel -2,3 -6,3 -12,0 -13,0 -4,1 -13,9 -19,0 -11,8 -20,5 -22,3 -26,3 -39,1 -31,8
Bauhauptgewerbe 5,9 7,6 3,0 0,4 -1,3 -20,8 -31,0 -18,0 -12,6 -18,7 -17,6 -22,4 -26,2

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

Das ifo Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf ca. 1 700 Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.

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Prof. Dr. Joachim Ragnitz

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