Pressemitteilung -

ifo Institut: Öffentliche Diskussion treibt politische Reaktionen auf Pandemie

Je stärker die Pandemie öffentlich diskutiert wurde, desto schneller reagierte die Politik mit Maßnahmen. Das sind die Schlussfolgerungen einer Studie des CESifo-Forschungsnetzwerks. Die Unterschiede in der Reaktionsgeschwindigkeit sind erheblich: Die Schweiz verhängte Maßnahmen gegen das Virus am schnellsten, drei Tage nach Bekanntwerden erster Corona-Fälle. In Irland waren es acht Tage, in Südkorea elf Tage. Am langsamsten erfolgte die politische Reaktion unter anderem in den USA (34 Tage), Belgien (35 Tage) und Großbritannien (45 Tage). 

Späte politische Reaktionen auf die Corona-Pandemie hatten dabei rasch anwachsenden Infektionszahlen zur Folge. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine starke öffentliche Wahrnehmung zu einer schnellen Reaktion seitens der Politik und damit zu weniger Infektionen in den jeweiligen Ländern geführt hat“, sagt Panu Poutvaara, Leiter des ifo Zentrums für Internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung und Ko-Autor der Studie. Zu den politischen Reaktionen gehören vor allem die Lockdown-Maßnahmen sowie verhängte Kontaktbeschränkungen.

Der Studie liegen Daten der Google Health Trends API zugrunde, die in einem Zeitraum vom 1. Januar bis 31. März 2020 auf täglicher Basis für 174 Länder gesammelt wurden. Grundlage zur Bestimmung der politischen Reaktionen auf die Corona-Pandemie bildeten die Erhebungen des Oxford Government Response Tracker. Die Infektionszahlen und Sterbefälle durch Covid-19 basieren auf den erhobenen Daten der Johns Hopkins University.
 

 

Publikation

Public Attention and Policy Responses to COVID-19 Pandemic

Aksoy, Cevat Giray / Ganslmeier, Michael / Poutvaara, Panu
CESifo, Munich, 2020
CESifo Working Paper No. 8409

 

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Harald Schultz

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Prof. Panu Poutvaara Ph.D.

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