Pressemitteilung -

ifo Institut: Kurzarbeit wird nur langsam zurückgefahren

Die Zahl der Firmen mit Corona-bedingter Kurzarbeit sinkt – wenn auch langsam. Im Juli fuhren noch 42 Prozent der Unternehmen Kurzarbeit, die an der ifo Konjunkturumfrage teilnehmen. Im Juni waren es 46 Prozent und im Mai sogar 53 Prozent. „Der Rückgang der Kurzarbeit geht nur sehr langsam vonstatten“, sagt ifo-Arbeitsmarkt-Experte Sebastian Link. Spitzenreiter blieb im Juli die Industrie mit 57 Prozent der Firmen, nach 64 Prozent je im Mai und im Juni.

Bei den Dienstleistern arbeiteten im Juli noch 39 Prozent der Firmen Kurzarbeit, im Juni waren es 47 und im Mai sogar 48 Prozent.  Im Handel waren es 31 Prozent im Juli, nach 29 Prozent im Juni und 55 Prozent der Firmen im Mai.

Vergleichsweise wenig betroffen war der Bau, wo nur 11 Prozent der Firmen Kurzarbeit im Juli fuhren, nach 25 Prozent im Juni und immerhin 32 Prozent im Mai.
 
Die Durchschnitte für die großen Wirtschaftszweige verbergen große Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Das zeigt sich an der Industrie: Während der Durchschnittswert 57 Prozent beträgt, arbeiteten im Juli noch 80,8 Prozent der Metallerzeuger und –bearbeiter  in Kurzarbeit. Bei den Herstellern von Bekleidung sind es 78,3 Prozent und bei den Herstellern von Metallerzeugnissen zu 72,1 Prozent. In der Autobranche betrug der Anteil 67,7 Prozent, in der Chemie hingegen nur 33,2 Prozent, bei den Herstellern von Nahrungsmitteln 16,7 Prozent und bei der Pharmazie 0,6 Prozent.

Immer noch stark betroffen waren im Juli die Reisebüros und –veranstalter mit 89,2 Prozent, die Hotels mit 83,3 Prozent, die kreativen und künstlerischen Berufe mit 81,4 Prozent, die Vermittler von Arbeitskräften mit 80,6 Prozent und die Gastronomie mit 73,9 Prozent. Besonders wenig Kurzarbeit gab es im Juli bei Finanz- und Versicherungsdienstleistern mit 6,4 Prozent, im Grundstücks- und Wohnungswesen mit 6,2 Prozent sowie in der Telekommunikation mit 6,1 Prozent.

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