ifo Geschäftsklimaindex für Ostdeutschland

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland: Wirtschaft im Aufwärtstrend (Juli 2020)

Im Juli 2020 setzte sich die Erholung der ostdeutschen Wirtschaft fort. Der ifo Geschäftsklimaindex für die gesamte regionale Wirtschaft in Ostdeutschland kletterte von 88,8 auf 92,5 Punkte. Sowohl die Lageeinschätzungen als auch die Geschäftserwartungen der Befragungsteilnehmer legten im Vergleich zum Vormonat kräftig zu.


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Den stärksten Anstieg des Geschäftsklimas verzeichnete das ostdeutsche Verarbeitenden Gewerbe. Die befragten Industrieunternehmer beurteilten ihre laufenden Geschäfte deutlich besser und blicken mittlerweile wieder optimistischer in die Zukunft.

Auch im ostdeutschen Dienstleistungssektor stieg der ifo Geschäftsklimaindex im Juli kräftig. Die befragten Dienstleister hoben ihren Ausblick kräftig an. Zudem stiegen ihre Lageeinschätzungen deutlich.

Im ostdeutschen Handel erwärmte sich das Geschäftsklima spürbar. Allerdings bewerteten die befragten Großhändler ihre laufenden Geschäfte weniger gut als noch im Vormonat. Bei den Einzelhändlern stiegen beide Teilindizes.

Der ifo Geschäftsklimaindex stieg im ostdeutschen Bauhauptgewerbe im Juli kräftig. Während sich die Lageeinschätzungen der befragten Bauunternehmer geringfügig verbesserten, stiegen ihre Geschäftserwartungen exorbitant.

Joachim Ragnitz und Marcel Thum    
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden

ifo: ifo Geschäftsklima Ostdeutschland, 30.07.2020
ifo: Geschäftslage und -erwartung nach Wirtschaftsbereich, ifo Geschäftsklima Ostdeutschland,  30.07.2020

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland

(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt)

  07/19 08/19 09/19 10/19 11/19 12/19 01/20 02/20 03/20 04/20 05/20 06/20 07/20
Klima 101,5 100,1 100,6 100,6 100,0 99,8 98,4 99,3 89,7 78,9 81,6 88,8 92,5
Lage 105,3 103,2 103,9 103,0 102,7 102,5 102,3 103,1 95,8 85,2 83,5 86,7 89,3
Erwartungen 97,7 97,1 97,5 98,3 97,4 97,1 94,7 95,7 84,0 73,2 79,8 90,9 95,8

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich

(Salden, saisonbereinigt)

  07/19 08/19 09/19 10/19 11/19 12/19 01/20 02/20 03/20 04/20 05/20 06/20 07/20
Ostdeutschland 18,9 16.0 17,1 17,1 15,8 15,3 12,4 14,3 -6,4 -29,7 -23,9 -8,5 -0,5
Verarb. Gewerbe 5,0 4,8 4,4 5,5 3,8 1,2 1,8 6,6 -4,8 -26,9 -23,5 -14,6 -4,2
Dienstleistungssektor 26,1 23,3 27,8 27,6 26,3 25,5 21,7 21,7 -6,2 -31,3 -26,2 -7,7 0,6
Handel 3,3 -1,6 -6,8 -4,6 -5,8 -5,0 -4,2 1,8 -13,4 -36,7 -26,0 -11,1 -5,6
Bauhauptgewerbe 25,5 22,9 22,6 21,9 22,0 16,0 6,9 11,1 3,0 -20,9 -9,1 -5,0 5,6

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

Das ifo Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf ca. 1 700 Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.

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Prof. Dr. Joachim Ragnitz

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