ifo Geschäftsklimaindex für Ostdeutschland

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland deutlich gesunken (Juli 2021)

Die Stimmung der ostdeutschen Unternehmen sank im Juli deutlich. Der ifo Geschäftsklimaindex für die gesamte regionale Wirtschaft ging auf 101,4 Punkte zurück, von 102,6 im Juni. Die Lageeinschätzungen der befragten Unternehmen stiegen im Vergleich zum Vormonat merklich an. Gleichzeitig gingen ihre Erwartungen überaus deutlich zurück.


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Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe erwärmte sich das Geschäftsklima im Juli spürbar. Sowohl die laufenden Geschäfte als auch der Ausblick wurden von den Industrieunternehmen besser bewertet als im Vormonat.

Im ostdeutschen Dienstleistungssektor fiel der ifo Geschäftsklimaindex im Juli merklich. Die befragten Dienstleistungsunternehmen hoben ihre Lageeinschätzungen im Vergleich zum Vormonat kräftig an. Gleichzeitig fielen ihre Erwartungen überaus deutlich.

Im ostdeutschen Handel sank die Stimmung im Juli spürbar. Während im Einzelhandel vor allem die laufenden Geschäfte weniger gut bewertet wurden, waren es im Großhandel die Erwartungen, die überaus deutlich zurück gingen.

Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe kühlte sich das Geschäftsklima im Juli leicht ab. Die befragten Bauunternehmen bewerteten ihrer laufenden Geschäfte etwas weniger gut. Gleichzeitig senkten sie ihren Ausblick im Vergleich zum Vormonat geringfügig.

Joachim Ragnitz und Marcel Thum
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland - Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen im Juli 2021
ifo Geschäftsklima Ostdeutschland - Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen im Juli 2021

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland

(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt)

  07/20 08/20 09/20 10/20 11/20 12/20 01/21 02/21 03/21 04/21 05/21 06/21 07/21
Klima 91,7 94,0 95,2 93,8 92,3 92,8 89,1 91,1 94,9 96,0 99,2 102,6 101,4
Lage 88,8 92,8 93,8 93,4 91,8 93,5 89,1 91,0 93,3 94,3 95,6 99,5 101,9
Erwartungen 94,7 95,2 96,7 94,1 92,8 92,2 89,1 91,2 96,6 97,7 103,0 105,8 101,0

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich

(Salden, saisonbereinigt)

  07/20 08/20 09/20 10/20 11/20 12/20 01/21 02/21 03/21 04/21 05/21 06/21 07/21
Ostdeutschland -2,2 2.8 5,5 2,4 -0,8 0,3 -7,7 -3,4 4,7 7,1 14,1 21,3 18,9
Verarb. Gewerbe -3,0 -2,9 4,0 4,3 7,5 6,3 8,4 12,8 19,0 19,1 20,2 25,9 28,4
Dienstleistungssektor -0,5 8,5 9,6 5,3 -3,1 -1,1 -11,7 -9,6 0,6 1,8 16,1 24,7 21,4
Handel -5,9 -5,6 -1,8 -4,4 -6,8 -5,0 -24,8 -22,6 -6,9 -6,2 -6,3 6,6 1,5
Bauhauptgewerbe 5,7 2,2 1,3 -1,2 -1,1 -1,2 -14,8 -11,9 -0,5 1,9 1,0 5,2 4,6

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

Das ifo Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf ca. 1 700 Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.

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Portrait Prof. Dr. Joachim Ragnitz

Prof. Dr. Joachim Ragnitz

Stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden
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