Der ifo-„Ein Herz für Kinder”-Chancenmonitor

Fragestellung und Ziele des Projekts

Wie stark hängen die Bildungschancen der Kinder in Deutschland von ihrem familiären Hintergrund ab? Dieses Projekt, das das ifo Zentrum für Bildungsökonomik im Auftrag der Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ erstellt, hat zum Ziel, das Ausmaß der Chancengerechtigkeit in der Bildung in Deutschland zu dokumentieren. Dazu misst der Chancenmonitor die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind ein Gymnasium besucht, in Abhängigkeit von verschiedenen Dimensionen der sozialen Herkunft.

Ergebnisse  

Die Ergebnisse des Chancenmonitors zeigen, dass die Chancenungerechtigkeit im deutschen Bildungssystem stark ausgeprägt ist: Beispielsweise liegt die Wahrscheinlichkeit, ein Gymnasium zu besuchen, bei 21,5%, wenn ein Kind mit einem alleinerziehenden Elternteil ohne Abitur aus dem untersten Einkommensviertel und mit Migrationshintergrund aufwächst. Im Gegensatz dazu liegt sie bei 80,3%, wenn das Kind mit zwei Elternteilen mit Abitur aus dem obersten Einkommensviertel und ohne Migrationshintergrund aufwächst. Der Bildungshintergrund der Eltern, aber auch Einkommen und Alleinerziehendenstatus sind besonders relevant für die Wahrscheinlichkeit ein Gymnasium zu besuchen. Der Migrationshintergrund wirkt sich nach Berücksichtigung der anderen Merkmale hingegen weniger stark aus.