Beitrag zu Sammelwerk

Wirtschaftliche Entwicklung und Demokratie in Botswana

Herwig Mayer
Weltforum-Verl., Köln, 1994

in: Koch, Walter A. S., Ökonomische Aspekte der Demokratisierung in Afrika, 1994, Afrika-Studien / 123, 309-336

Botswana, das bei Erlangung seiner Unabhängigkeit 1966 zu einem der ärmsten Länder der Erde zählte, hat es in einer relativ kurzen Zeit geschafft, zu einem der reichsten und politisch stabilsten Staaten Afrikas zu werden. Die entscheidenden sozio-politischen Faktoren waren dabei, daß Botswana keine Kolonie, sondern nur ein Protektorat war, in dem die traditionelle Eigenverwaltung eine große Rolle spielte. Zum zweiten bestand eine hohe ethnische Homogenität und eine fast einheitliche Sprache. Drittens war die Führung des jungen Staates liberal traditionell ausgerichtet. Daneben ermöglichten die Diamantenfunde und ihre kluge Vermarktung die Finanzierung der Entwicklung. Weiterhin war die zukunftgerichtete Lenkung des Staates von großer Bedeutung, so daß eine Breite Bevölkerungsschicht an dem Wohlstand durch die Diamanten teilhaben konnte. Das Zusammenspiel der marktwirtschaftlichen und demokratischen Entwicklung des Staates Botswana hat gezeigt, daß auch afrikanische Staaten einen positiven Weg in eine bessere Zukunft nehmen können. Die erfolgreiche Fortsetzung diese Weges, unter geänderten Rahmenbedingungen, ist die größte Herausforderung in der Zukunft, nicht nur für Botswana, sondern in der ganzen Subregion.

Schlagwörter: Botsuana, Entwicklung, Demokratie, Afrika, Öffentlicher Sektor, Gesamtwirtschaftlicher Konsum, Sozialprodukt, 1966, 1992, Haushaltsdefizit

Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk

Monographie (Autorenschaft)
Walter A. S. Koch
Weltforum-Verl., Köln, 1994
Afrika-Studien / 123