Aufsatz in Zeitschrift

Die Target-Verluste im Fall des Auseinanderbrechens des Euro – Eine Replik auf De Grauwe und Ji

Hans-Werner Sinn
ifo Institut, München, 2013

ifo Schnelldienst, 2013, 66, Nr. 01, 14-24

Wie hoch man die Verluste einschätzt, die im Fall eines Auseinanderbrechens des Euro entstehen werden, hängt hauptsächlich von der Natur der mittlerweile gigantischen Target-Forderungen ab, die die Bundesbank im EZB-Abrechnungssystem akkumuliert hat. De Grauwe und Ji haben versucht, den Nachweis zu führen, dass solche Verluste nicht auftreten. Dazu verweisen sie hauptsächlich darauf, dass das Geld heutzutage Kunstgeld (Fiat Money) sei, das seinen Wert behalte, auch wenn die Bundesbank ihre Target-Forderungen verlöre. Hans-Werner Sinn zeigt, warum sich diese Autoren irren und warum die Target-Salden echte Werte repräsentieren, die bei einem Untergang des Euro verlorengehen würden. Die Konsummöglichkeiten der Gesellschaft gehen tatsächlich im vollen Umfang der Target-Verluste zurück. Die Lasten liegen beim Staat und bei den Bürgern, deren Banken einen Teil der ihnen anvertrauten Ersparnisse zur Bundesbank getragen haben.

Schlagwörter: Europäische Wirtschafts- und Währungsunion, Finanzmarktkrise, Target- Kredite, EZB, Eurozone
JEL Klassifikation: F340, F330, G010

Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk

Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2013