Monographie (Autorenschaft)

The Euro Trap. On Bursting Bubbles, Budgets, and Beliefs

Hans-Werner Sinn
Oxford University Press, Oxford, 2014

Das Buch liefert einen kritischen Überblick über die Geschichte des Euro, seiner Krise und der Rettungsmaßnahmen, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Staatengemeinschaft ergriffen wurden. Schon als der Euro angekündigt wurde, setzte eine riesige Kapitalflucht von den nördlichen in die südlichen Länder der Eurozone ein und trieb die südlichen Länder in eine inflationäre Kreditblase. Die Inflation beraubte diese Länder ihrer Wettbewerbsfähigkeit und trieb sie in die Krise, als die US-amerikanische Krise in den Jahren ab 2007/2008 nach Europa herüberschwappte. Mit dem Rückzug der privaten Kapitalströme aus den südlichen Ländern begann die EZB, den peripheren Ländern Kredite über die lokale Gelddruckerpresse zur Verfügung zu stellen. Dadurch setzte sich die EZB enormen Investitionsrisiken aus und musste selbst durch intergouvernementale Hilfskredite gerettet werden. Die fiskalischen Rettungsaktionen traten an die Stelle der Kredite der EZB, die selbst Ersatz für die wegbrechenden privaten Kredite waren. Die Maßnahmen der EZB überdehnten den gesetzlichen Rahmen, der im Vertrag von Maastricht festgelegt worden war und der EZB ein sehr eingeschränktes Mandat gegeben hatte. Mit ihnen wurden die Parlamente zu Erfüllungsgehilfen des EZB-Rates degradiert. Hans-Werner Sinn warnt vor den Gefahren der Rettungsarchitektur für Marktwirtschaft und Demokratie und weist darauf hin, dass sie das Wettbewerbsproblem der südlichen Länder ohnehin nicht lösen können.