EU-Reformen

Die Europäische Union ist eine Erfolgsgeschichte für Europa. Der europäische Einigungsprozess ist allerdings ins Stocken geraten. Die wirtschaftliche Entwicklung geht in einigen Ländern der Europäischen Union auseinander und die Unzufriedenheit mit der EU nimmt vielerorts zu. Zudem steht die Europäische Union heute vor neuen und teils größeren Herausforderungen als noch vor einigen Jahren: Die Folgen der Eurokrise, die Migrationskrise, der Klimawandel, der Brexit und zuletzt die Coronakrise verlangen neue Lösungsansätze und haben teils intensive Debatten über Reformen und die künftige Rolle der EU ausgelöst.

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Um eine angemessene Antwort auf die großen Zukunftsfragen zu finden, muss sich die Europäische Union sowohl nach innen als auch nach außen neu aufstellen.

  • Wie sollte sich die Europäische Währungsunion weiterentwickeln?
  • Ist eine Europäische Sozialunion wünschenswert?
  • Brauchen wir eine aktive europäische Industriepolitik?
  • Welche langfristige Klimastrategie sollte die Europäische Union verfolgen?
  • Wie kann die Integration von Migranten in die Arbeitsmärkte gelingen, und wie sollte die Strukturpolitik umgestalten werden?

Diesen Herausforderungen sollte aus Sicht des ifo Instituts nicht pauschal mit „mehr Europa“ begegnet werden. Es gilt vielmehr Politikbereiche zu identifizieren, in denen die Bereitstellung öffentlicher Güter auf europäischer Ebene einen Mehrwert erzeugt. Die EU sollte in den Politikbereichen mehr tun, in denen sie mehr leisten kann als die Mitgliedstaaten, wenn sie einzeln handeln. Dies ist der Fall, wenn Größenvorteile wichtig sind oder sich politische Entscheidungen einzelner Länder sich gegenseitig stark beeinflussen.

 

„Die Europäische Union sollte in den Politikbereichen mehr tun, in denen sie mehr leistet als die Mitgliedstaaten, wenn sie einzeln handeln. Dies ist der Fall, wenn Größenvorteile wichtig sind oder wenn Auswirkungen der Politik in einem Land andere Länder stark beeinflussen.“

Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest (Präsident)