Aufsatz in Zeitschrift

Wer bezahlt Trumps Handelskrieg mit China?

Gabriel Felbermayr, Benedikt Zoller-Rydzek
ifo Institut, München, 2018

ifo Schnelldienst, 2018, 71, Nr. 22, 30-35

Seit dem 24. September erheben die USA Zölle auf chinesische Produkte im gegenwärtigen Wert von ungefähr 250 Mrd. US-Dollar; das sind 50% der Importe aus China. In der Debatte wird oft davon ausgegangen, dass diese Zölle der amerikanischen Volkswirtschaft schaden. Dies stimmt nicht, weil die Belastung zu etwa drei Viertel auf chinesische Produzenten überwälzt werden kann. Da die US-Behörden gerade jene Produkte verzollen, bei denen die Importelastizität hoch ist, werden die Verbraucherpreise im Durchschnitt über alle betroffenen Produkte in den USA um ca. 4,5% steigen, während die chinesischen Anbieter ihre Exportpreise um durchschnittlich 20,5% absenken. Weil die Verbraucherpreise nur moderat steigen, führen die Zölle zu einer Verringerung der Importe um lediglich 37%; daher geht auch das bilaterale Handelsbilanzdefizit der USA mit China nur um ca. 17% zurück. Die USA generieren Zolleinnahmen von 22,5 Mrd. US-Dollar, aber nicht einmal ein Viertel davon wird von Inländern getragen. Zwar verzerren die Zölle die Konsumentscheidungen der Amerikaner; die Überwälzung führt aber dazu, dass die USA insgesamt einen Nettovorteil von 18,4 Mrd. US-Dollar erzielen.

Schlagwörter: Internationale Handelspolitik, Außenwirtschaftspolitik, Weltwirtschaft, Handels-hemmnissse, Protektionismus, Zollpolitik, USA, WTO
JEL Klassifikation: F130

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