Beitrag zu Sammelwerk

Entwicklungstendenzen auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt

Dieter Lange
München, 1991

in: Vogler-Ludwig, Kurt, Perspektiven für den Arbeitsmarkt in den neuen Bundesländern, 1991, ifo Studien zur Arbeitsmarktforschung / 7, 93-101

Der Referent weist zwar auf erste Anzeichen für positive Beschäftigungseffekte in der Bauwirtschaft und in den Dienstleistungsbereichen hin. Euphorische Erwartungen müßten seiner Meinung nach jedoch gedämpft werden. Im Handel wird der zusätzliche Beschäftigungsbedarf vielfach aus der verdeckten Arbeitslosigkeit rekrutiert. Im Handwerk waren - wegen der hohen Reparaturanfälligkeit und der langen Nutzungsdauer langlebiger Güter - schon bisher vergleichsweise viele Beschäftigte vorhanden. Auch der Tourismus wird 1991 noch zu keinem Durchbruch im Hotel- und Gaststättenbereich führen. Beschäftigungszuwächse werden im Bank- und Versicherungsgewerbe,den unternehmensnahen Diensten und den freien Berufen erwartet. Der gesamtwirtschaftliche Beschäftigungsabbau wird sich damit, bis in das zweite Halbjahr 1992 fortsetzen. Nach Umfragen des IAW soll das Beschäftigungsniveau Ende 1991 um fast 40% niedriger als zu Jahresbeginn liegen. Vier von fünf Kurzarbeitern sollen von ihren derzeitigen Arbeitgebern die Kündigung erhalten. Die Zahl der Arbeitslosen wird Ende 1991 bei 2,5 Millionen, die Zahl der Kurzarbeiter bei 1 Million liegen. Um die Wende auf dem Arbeitsmarkt zu erreichen, ist eine rasche Umsetzung des Gemeinschaftswerks Aufschwung Ost erforderlich.

Schlagwörter: Deutschland

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Monographie (Autorenschaft)
Kurt Vogler-Ludwig
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1991
ifo Studien zur Arbeitsmarktforschung / 7