Aufsatz in Zeitschrift

Ursachen der Bodenpreisbewegungen in Japan : 1985 bis 1992

Jens Kloth
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1992

in: Japan Analysen Prognosen, 1992, Nr. 73, 19-41

Nachdem das Preisniveau des japanischen Bodenmarktes in den Jahren 1985 bis 1990 erst partikular und dann auf breiter Ebene anstieg, kehrte sich dieser Trend in den letzten Jahren um. Da den Wertsteigerungen der Vermögensgüter keine Entwicklung der Realwirtschaft gegenüberstand, die diesen Preisanstieg hätte rechtfertigen können, führten die steigenden Bodenpreise der Anfangsperiode, ähnlich wie die in die Höhe schnellenden Aktienkurse, zur Bezeichnung Japans als "bubble economy". Seit Anfang 1990 vollzieht sich nun mit variierender Geschwindigkeit ein deflationärer Anpassungsprozeß, der die Bodenpreise und Aktienkurse mit teilweise zweistelligen jährlichen Wachstumsraten auf ein niedrigeres Niveau zurückführt. Das Ausmaß dieser Preisschwankungen ist vor dem Hintergrund der akuten Bodenknappheit zu betrachten und läßt sich vor allem durch geänderte geldpolitische Rahmenbedingungen, einen Struktur- und Verhaltenswandel auf mikroökonomischer Ebene und institutionelle Veränderungen, wie zum Beispiel die Steuergesetzgebung, erklären.

Schlagwörter: Japan, Bodenpreis, Bodenpolitik, Immobilienmarkt, Region, Geldpolitik, Diskontpolitik, Konjunktur, Steuerreform, 1985