Aufsatz in Zeitschrift

Großhandel (Ost) : Nachfrage bleibt schwach

Joachim Gürtler
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1993

in: ifo Wirtschaftskonjunktur, 1993, 45, Nr. 05, T23-T24

Im ostdeutschen Großhandel hat sich nach den Informationen des ifo Konjunkturtests die aktuelle Geschäftslage im März 1993 fühlbar verbessert; es überwogen aber immer noch knapp die negativen Urteile. Der Rückgang der Beschäftigtenzahl im Großhandel der neuen Bundesländer dürfte sich auch in den nächsten drei Monaten fortsetzen; die Zahl der Unternehmen, die einen Abbau des Personals planen, hat wieder zugenommen. Per saldo erwartete fast ein Viertel der befragten Großhandelsunternehmen Personaleinschränkungen. Eine geringfügige Besserung der Geschäftssituation ergab sich im Großhandel mit Rohstoffen, Halbwaren und Investitionsgütern; die negativen Stimmen überwogen nur noch knapp. Im Konsumgüterbereich hat sich die Geschäfslage in der Sparte Bekleidung, Wäsche und Schuhe abermals verbessert; allerdings dominierten die negativen Urteile noch deutlich. Die Nachfrage belebte sich zwar kräftig, die entsprechenden Vorjahresumsätze konnten dennoch nicht ganz erreicht werden. Der Großhandel mit Nahrungs- und Genußmitteln zeigte sich weitgehend zufrieden. Die Nachfrage hat sich spürbar belebt, die Umsätze lagen aber erneut unter Vorjahresniveau. Nachdem die Geschäftserwartungen in den letzten Monaten eher Skepsis erkennen ließen, sehen die Testfirmen nun der Entwicklung wieder zuversichtlich entgegen.

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