Aufsatz in Zeitschrift

Neuorientierung des IWF

Caio K. Koch-Weser, Karlhans Sauernheimer, Gerhard Illing
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2000

in: ifo Schnelldienst, 2000, 53, Nr. 24, 03-12

Vom 25. bis 28. September dieses Jahres findet die Jahrestagung von Weltbank und liternationalem Währungsfonds, IWF, in Prag statt. Auf der Agenda dieser Tagung wird voraussichtlich auch die Diskussion einer Neuorientierung des IWF stehen. Wie kaum eine andere internationale Organisation ist der IWF in die Kritik geraten. Als Folge der Währungskrisen - Mexiko 1994, Südostasien 1997, Russland 1998, Brasilien 1999 - ‚ deren Eintreten der IWF nicht verhindern konnte, wurden eine Reihe von Reformvorschlägen laut, die Forderungen nach einer radikalen Abkehr von der bisherigen Politik des Krisenmanagements, nach einer stärkeren Ausrichtung an den Marktkräften und einer drastischen Einschränkung der Kreditvergabe einschlossen; am bekanntesten wurde der im Auftrag des US-Kongresses erstellte Meltzer-Report. In seinem Beitrag setzt sich Prof. Dr. Karlhans Sauernaheimer Universität Mainz, kritisch mit den unterschiedlichen Neukonzeptionen des IWF auseinander und diskutiert sie vor allem vor dem Hintergrund der seit der Gründung des IWF 1945 veränderten weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Caio K. Koch-Weser, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, und Prof. Dr. Gerhard Illing, Universität Frankfurt a.M., unterstreichen in ihren Beiträgen die Unverzichtbarkeit des IWF als Krisenmanager für Staaten, die in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Allerdings sollten private Gläubiger in die Umstrukturierungen einbezogen werden.

Schlagwörter: Internationale Wirtschaftsorganisation, Reform, Internationale Währungspolitik, Internationaler Währungsfonds
JEL Klassifikation: F330,G150