Aufsatz in Zeitschrift

Renaissance der Selbständigkeit

Wolfgang Ochel
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2000

in: ifo Schnelldienst, 2000, 53, Nr. 34, 18-19

Selbständige Erwerbstätigkeit nützt mehreren wirtschaftspolitischen Zielen. Sie dient der Reduzierung der Arbeitslosigkeit, erhöht die wirtschaftliche Flexibilität und stärkt das Unternehmertum und damit das wirtschaftliche Wachstum. Nachdem in den siebziger Jahren die Selbständigkeit in den meisten Industrieländern stagnierte - im Durchschnitt der OECD-Länder stieg die Zahl der Selbständigen kaum an, in Deutschland ging sie sogar um fast 2 % pro Jahr zurück -, gewann sie in den Achtziger Jahren wieder an Bedeutung. Die Zahl der Selbständigen nahm rascher zu als die der abhängig Beschäftigten. In Deutschland vollzog sich diese Umkehr allerdings erst in den neunziger Jahren. Dann allerdings setzte ein wahrer »Run« in die Selbständigkeit ein. Trotz dieser stürmischen Aufholjagd lag der Anteil der Selbständigen an den Erwerbstätigen insgesamt in Deutschland mit 8,2 im Jahre 1998 aber noch unter dem Durchschnitt der OECD-Länder.

Schlagwörter: Selbständige, OECD-Staaten, Entwicklung, Arbeitsmarkt
JEL Klassifikation: J230