Aufsatz in Zeitschrift

"Generation Enkellos" und Rentenbeitragsrabatt für Eltern

Robert Fenge, Jakob von Weizsäcker
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2006

ifo Schnelldienst, 2006, 59, Nr. 05, 11-18

Kinderlosigkeit hat zwei unmittelbare Auswirkungen auf das Rentensystem. Erstens stehen dadurch in der nächsten Generation weniger Beitragszahler zur Verfügung. Zweitens zahlen Kinderlose ihrerseits typischerweise mehr Rentenbeiträge. Denn insbesondere Frauen ohne Kinder haben ein meist deutlich höheres beitragspflichtiges Erwerbseinkommen, als sie es mit Kindern gehabt hätten. Wenn sich daraus ein erhöhtes Beitragsaufkommen ergibt, führt dies im Umlageverfahren unmittelbar zu höheren Renten für die Vorgängergeneration. In gewisser Hinsicht sehen sich die heutigen Rentner also einer perfekten Demographie gegenüber, nämlich einer mit vielen Kindern aber wenig Enkeln. Der unverhoffte Gewinn für die "Generation Enkellos", der auf 7% der heutigen Renten geschätzt werden kann, wurde in der Rentendiskussion bislang kaum thematisiert. In diesem Artikel werden die direkten Verteilungswirkungen der Kinderlosigkeit im Rentensystem, insbesondere für die "Generation Enkellos", erörtert. Auf dieser Grundlage schlagen die Autoren vor, den unverhofften Gewinn der "Generation Enkellos" in ermäßigte Rentenbeitragszahlungen für Eltern umzumünzen: ein Beitragsrabatt für Eltern.

Schlagwörter: Kinder, Gesetzliche Rentenversicherung, Familie, Eltern, Generationenbeziehungen, Umlageverfahren, Deutschland
JEL Klassifikation: H550,J100

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2006