Aufsatz in Zeitschrift

Bauwirtschaft (Deutschland): Auftragsreserven unverändert


ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2007

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2007, 34, Nr. 12, 13-18

Im Bauhauptgewerbe tendierte die Geschäftslage leicht nach oben, von einem befriedigenden Zustand konnte jedoch bei weitem noch nicht gesprochen werden. Im Hochbau fielen die Urteile geringfügig besser aus als im Vormonat, im Tiefbau dagegen etwas schlechter. Am Auslastungsgrad der Gerätekapazitäten hat sich nichts verändert, mit 69% wurde der vergleichbare Vorjahreswert (72%) aber weiterhin unterschritten. Auch die Auftragsbestände (2,5 Produktionsmonate) blieben konstant; sie nahmen im Hochbau zu und im Tiefbau ab. Weiter erhöht hat sich dagegen der Anteil der Baufirmen, die über Auftragsmangel klagten (30%); vor Jahresfrist waren es nur 17%. Mit verhaltenem Optimismus schätzen die Testteilnehmer erneut die Aussichten für das kommende halbe Jahr ein, wobei sie vor allem mit einer Aufwärtsentwicklung im Tiefbau rechneten. In nur geringem Umfang dürfte es aber zu einer Erhöhung der Zahl der Mitarbeiter kommen. Die Spielräume für Heraufsetzungen haben sich offenbar wieder etwas vergrößert. Anders als im Bundesdurchschnitt bewerteten in den neuen Bundesländern die Bauunternehmen ihre derzeitige Geschäftssituation etwas negativer als im November, sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau. Der Maschinenpark war mit 71% um 3 Prozentpunkte weniger genutzt als im Vorjahr. Die Auftragsreserven nahmen zwar auf 2,0 Monate ab, waren aber noch etwas größer als vor Jahresfrist. Die Perspektiven haben sich im Osten offenbar im Tiefbau etwas aufgehellt, im Hochbau eher etwas eingetrübt. Leicht zugenommen hat auch der Anteil der Testteilnehmer, die zusätzliche Arbeitskräfte einstellen wollen.

Schlagwörter: Deutschland, Baukonjunktur, Branchenkonjunktur, Bauwirtschaft, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: L740

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ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2007