Die Zukunft Europas
Das deutsche und europäische Wirtschaftsmodell der Sozialen Marktwirtschaft steht vor neuen Herausforderungen. Bisher war die Europäische Union ausschließlich auf Zuwachs eingestellt. Nun will mit Großbritannien erstmals ein Staat die Gemeinschaft verlassen. Es gilt zu erforschen, welche Konsequenzen das haben wird. Verschiedene Kräfte fördern eine Fragmentierung, welche die Union in ein Gebilde aus multinationalen, vielsprachigen und ethnisch diversen Einheiten verwandeln könnte. Im Inneren versuchen von Populisten geführte Regierungen, die Einheit und die Vision Europas zu unterwandern und die bisher gültigen Regeln zu hinterfragen oder sogar außer Kraft zu setzen. Von außen rütteln mächtige ökonomische und geopolitische Herausforderungen an den Grundfesten der Gemeinschaft, beeinflussen einzelne Länder und spezifische Wirtschaftssektoren. Die Entwicklung von Schuldenstand, Produktivität und Arbeitsmarkt gibt in mehreren Ländern Anlass zur Sorge. US-Unternehmen sind in der Digitalwirtschaft zunehmend dominant, es herrscht intensiver Steuer- und Standortwettbewerb und der Protektionismus, der ebenfalls von den USA ausgeht, nimmt zu.
„Wir brauchen ein Europa, das offen ist nach außen und dynamisch und vielfältig nach innen.“