Frauen und Familie
Highlights ifo Jahresbericht 2021 – Das ifo Institut forscht intensiv zu den Themen Chancengleichheit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Entwicklung von Kindern. Die Positionierung des ifo Instituts, Studien zu Auswirkungen sozial- und familienpolitischer Maßnahmen und weitere Themen zu Frauen und Familie im Überblick.
ifo positioniert sich beim Thema Frauen und Familie
Das ifo Institut ist 2021 verstärkt mit seinen Veröffentlichungen zu den Themen Bildung sowie Frauen und Familie wahrgenommen worden. In mehreren Studien haben sich die ifo-Wissenschaftler*innen für eine größere Chancengerechtigkeit zwischen Männern und Frauen, insbesondere durch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, ausgesprochen.
Familienökonomik: Entwicklung von Familien
Innerhalb des Forschungsschwerpunkts Familienökonomik beschäftigt sich das ifo Zentrum für Arbeitsmarkt- und Bevölkerungsökonomik mit den Auswirkungen sozial- und familienpolitischer Maßnahmen auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, auf die Fertilitätsentscheidungen von Paaren und auf die Entwicklung von Kindern. Ferner ergründen die
„Eine kombinierte Reform von Minijobs und Ehegattensplitting würde die Geschlechterungleichheit auf dem Arbeitsmarkt verringern, indem sie Fehlanreize für die Erwerbstätigkeit von Frauen abbaut.“
Prof. Helmut Rainer Ph.D., Leiter ifo Zentrum für Arbeitsmarkt- und Bevölkerungsökonomik
Langzeitstudie: Bezahlter Mutterschutz fördert mentale Gesundheit von Kindern
In den späten 1970er Jahren wurde der Mutterschutz in Deutschland auf bis zu sechs Monate mit finanzieller staatlicher Unterstützung verlängert, um Mütter stärker zu entlasten. ifo-Forscher Marc Fabel weist nun in einer Langzeitstudie nach, dass auch die Kinder in ihrer langfristigen Entwicklung davon profitiert haben. Insbesondere junge Männer Ende 20 sind weniger von Krankheitsbildern wie suchtbedingten Verhaltensstörungen betroffen. Zu diesem Ergebnis kam der Autor, indem er medizinische Krankenhausdaten aus den Jahren 1995–2014 auswertete.
DFG-Projekt: Wie das Sorgerecht die Entwicklung von Kindern beeinflusst
Wenn eine Familie durch Scheidung zerbricht, ist es für die Entwicklung der Kinder entscheidend, wie die Eltern das Sorgerecht gestalten. Fraglich ist, ob sich ein gemeinsames Sorgerecht auf Kinder und ihr familiäres Umfeld anders auswirkt als das alleinige Sorgerecht eines Elternteils. Den Ursache-Wirkungs-Zusammenhang darzustellen, ist komplex und schwierig. Die Mitarbeiter*innen des Projekts für die Deutsche Forschungsgemeinschaft bauen in Schweden einen einzigartigen Datensatz auf: Sie sammeln und digitalisieren Informationen über alle Scheidungsfälle, die zwischen 1998 und 2021 von schwedischen Bezirksgerichten bearbeitet wurden. Daraus ergibt sich ein großer administrativer Datensatz mit Individualdaten von Scheidungskindern und deren Eltern.
„Eltern entscheiden sich aufgrund nicht beobachtbarer Faktoren für unterschiedliche Sorgerechtsregimes. Wir wollen diese Faktoren genauer verstehen, weil wir vermuten, dass die Auswahl auch für die Entwicklung eines Kindes eine Rolle spielt.“
Anna Hasselqvist, ifo Zentrum für Arbeitsmarkt- und Bevölkerungsökonomik
Weitere Themen zu Frauen und Familie in unserem Jahresbericht 2021:
- Einführung Kindergrundsicherung
- Reformvorschlag Ehe und Familie