ifo Geschäftsklimaindex für Ostdeutschland

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland zum zweiten Mal in Folge gestiegen (April 2024)

Der ifo Geschäftsklimaindex Ostdeutschland ist im April deutlich gestiegen. Das Stimmungsbarometer für die regionale Wirtschaft Ostdeutschlands stieg auf 92,3 Punkte, von 90,2 Punkten im März. Die befragten ostdeutschen Unternehmen beurteilten ihre Geschäftslage etwas besser als im Vormonat und hoben ihre Geschäftserwartungen kräftig. Mittlerweile ist der Geschäftsklimaindex das zweite Mal in Folge gestiegen. Es deutet sich ein Aufwärtstrend an.


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Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe kühlte sich das Geschäftsklima im April überaus deutlich ab. Die befragten Industrieunternehmen schätzten ihre aktuelle Geschäftslage drastisch schlechter ein als im Vormonat. Ihre Erwartungen an die zukünftige Geschäftsentwicklung sanken merklich.

Im ostdeutschen Dienstleistungssektor stieg der Geschäftsklimaindex im April spürbar. Die befragten Dienstleistungsunternehmen hoben die Bewertung ihrer laufenden Geschäfte leicht sowie ihre Geschäftserwartungen für die kommenden Monate im Vergleich zum Vormonat deutlich.

Im ostdeutschen Handel erwärmte sich das Geschäftsklima im April geringfügig. Die Einzelhandels- und Großhandelsunternehmen Ostdeutschlands berichteten beide von besseren Geschäften als im Vormonat. Im Ausblick ist die Entwicklung gegensätzlich. Während Großhandelsunternehmen ihren Ausblick spürbar hoben, senkten Einzelhandelsunternehmen ihren Ausblick überaus deutlich.

Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe erwärmte sich das Geschäftsklima im April merklich. Die befragten Bauunternehmen gaben an, dass ihre Geschäftslage etwas besser war als im März. Ihre Erwartungen an den zukünftigen Geschäftsverlauf hoben sie gleichzeitig kräftig.

Joachim Ragnitz und Marcel Thum
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland

(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt)

  04/23 05/23 06/23 07/23 08/23 09/23 10/23 11/23 12/23 01/24 02/24 03/24 04/24
Klima 96,3 95,9 93,5 91,7 90,6 89,7 90,1 90,6 88,6 89,0 88,5 90,2 92,3
Lage 98,4 99,1 97,9 95,1 92,9 92,3 91,8 92,8 90,7 90,7 90,5 91,8 92,3
Erwartungen 94,2 92,8 89,2 88,4 88,3 87,2 88,4 88,5 86,5 87,2 86,6 88,8 92,2

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich

(Salden, saisonbereinigt)

  04/23 05/23 06/23 07/23 08/23 09/23 10/23 11/23 12/23 01/24 02/24 03/24 04/24
Ostdeutschland 7,7 7.0 1,7 -2,1 -4,5 -6,5 -5,6 -4,5 -8,9 -8,1 -9,0 -5,3 -0,9
Verarb. Gewerbe 2,4 3,9 -3,9 -7,8 -10,3 -5,3 -6,5 -6,7 -12,1 -8,0 -10,2 -0,7 -7,7
Dienstleistungssektor 17,7 17,4 14,4 11,0 7,4 3,9 6,1 5,1 0,4 0,0 -0,8 1,2 6,7
Handel -21,3 -22,2 -23,1 -28,9 -29,2 -31,9 -26,7 -22,9 -30,0 -32,5 -32,9 -23,7 -23,6
Bauhauptgewerbe -17,5 -17,1 -19,1 -21,0 -27,3 -31,9 -31,9 -26,2 -30,8 -33,6 -30,8 -32,5 -26,7

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

Grafik: ifo Geschäftsklima Ostdeutschland, ifo Konjunkturumfragen, April 2024
Grafik: ifo Geschäftsklima Ostdeutschland, ifo Konjunkturumfragen, April 2024
Grafik: Geschäftslage und -erwartungen Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich, ifo Konjunkturumfragen, April 2024
Grafik: Geschäftslage und -erwartungen Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich, ifo Konjunkturumfragen, April 2024

Das ifo Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf ca. 1 700 Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.

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Prof. Dr. Joachim Ragnitz

Stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden
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