Aufsatz in Zeitschrift

Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien im Spiegel von Patent-
und Außenhandelsstatistik - ein Ländervergleich

Eberhard Buckel
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1999

in: ifo Schnelldienst, 1999, 52, Nr. 35-36, 38-48

Da die Anmeldung einer Erfindung zum Patent im allgemeinen ihrer Nutzung als realisierte Produkt- oder Prozeßinnovation vorausgeht, eignen sich Patente als Indikatoren für zu erwartende oder zumindest mögliche gesamtwirtschaftliche, branchen- oder sogar firmenspezifische technologische Entwicklungen und Strukturveränderungen. Diese Indikatoreigenschaft macht sich die ifo Patentstatistik zunutze, die Erfindungen auswertet, die außer in ihrem Ursprungsland in mindestens einem anderen Land angemeldet wurden. Wie aussagekräftig diese Statistik ist, beweist u.a. ein Vergleich mit der Außenhandelsstatistik, die Hinweise auf die technologische Konkurrenzfähigkeit eines Landes und seine Spezialisierung im internationalen Wettbewerb liefert. In dem Beitrag wird am Beispiel des IuK-Sektors der Erfolg der finnischen und schwedischen Anbieter, der vor allem auf nachrichtentechnischen Erfindungen beruht, statistisch nachvollzogen. Aus der Tatsache, daß sich zahlreiche Erfindungen ihrer Funktion nach sowohl den IuK- als auch branchenspezifischen Technologien zuordnen lassen, kann man Rückschlüsse auf die Diffusion von IuK-Technologien in einzelnen Branchen ziehen. Dies wird u.a. am Beispiel des Maschinenbaus vorgeführt, der in Deutschland wesentlich weniger stark IuK-geprägt ist als in den USA oder Japan.

Schlagwörter: Nachrichtentechnik, Telekommunikationsinfrastruktur, Technischer Fortschritt, Finnland, Schweden, Industriestaaten, Deutschland, Patentstatistik, Außenhandelsstatistik
JEL Klassifikation: L860,L960