Aufsatz in Zeitschrift

Handels- und Wohlfahrtseffekte einer »Nulllösung«: Wegfall der EU- und US-Importzölle im Automobilsektor

Benjamin Jung, Timo Walter
ifo Institut, München, 2018

ifo Schnelldienst, 2018, 71, Nr. 15, 26-29

Im Handelsstreit zwischen der EU und den USA haben sich der Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, und der US-Präsident Donald Trump Ende Juli 2018 auf den schrittweisen Abbau von Zöllen in allen Sektoren mit Ausnahme des Automobilsektors geeinigt. Keine drei Wochen davor war vorgeschlagen worden, ausschließlich im Automobilsektor die vollständige Eliminierung von Zöllen anzustreben. Welche Handels- und Wohlfahrtseffekte hätte eine solche Nulllösung für Deutschland, den Rest der EU und die USA? Mit Hilfe eines quantitativen Handelsmodells berechnen Benjamin Jung und Timo Walter, Universität Hohenheim, diese Effekte für drei Szenarien: In Szenario 1 wird angenommen, dass Deutschland handelspolitische Autonomie habe, so dass die Nulllösung im Automobilsektor bilateral zwischen Deutschland und den USA stattfinden kann. In Szenario 2 werden die Autozölle zwischen den USA und allen Mitgliedstaaten der EU auf null gesenkt. Im dritten Szenario eliminieren die EU und die USA ihre Zölle im Automobilsektor gegenüber allen WTO-Mitgliedern. Die Simulationen zeigen, dass Deutschland, die EU und die USA am meisten im Rahmen des dritten Szenarios profitieren würden. Ein bilateraler Alleingang von Deutschland und den USA bzw. zwischen der EU und den USA wäre weniger von Vorteil.

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2018