Aufsatz in Zeitschrift

Mehrausgaben des Rentensystems aufgrund des Rentenpakets II

Johannes Rausch, Axel Börsch-Supan
ifo Institut, München, 2024

ifo Schnelldienst, 2024, 77, Nr. 05, 63-72

Am 5. März 2024 hat die Bundesregierung ihr Rentenpaket II vorgestellt. Neben der Einführung einer kapitalgedeckten Komponente in der Gesetzlichen Rentenversicherung besteht der Hauptpunkt des Pakets in der Fortführung der Haltelinie des Rentenniveaus bei 48 % über das Jahr 2025 hinaus. Damit werden die Rentenausgaben stärker steigen als ursprünglich vorgesehen. Da keine Haltelinie für die Beiträge Bestandteil des Rentenpakets II ist, müssen diese Mehrausgaben von den Beitragszahlern und dem Bund ausgeglichen werden. Bereits unter geltendem Recht werden sich die von den Beitrags- und Steuerzahlern aufzubringenden Mehrausgaben aufgrund der demografischen Entwicklung im Jahr 2030 auf rund 13 Mrd. Euro, im Jahr 2040 auf rund 45 Mrd. Euro und im Jahr 2060 auf mehr als 67 Mrd. Euro, jeweils inflationsbereinigt, belaufen. Durch die Haltelinie des Rentenpakets II würde sich die Beitragslast in etwa verdoppeln und die gesamten Mehrausgaben um etwa 70 % ansteigen, weil durch die Abschaffung des Nachhaltigkeitsfaktors auch die hälftige Aufteilung der demografischen Last zwischen Beitrags- und Steuerzahlern einerseits und Rentenempfängern andererseits aufgegeben würde. Im Jahr 2030 würden jährliche Mehrausgaben von 8 Mrd. Euro anfallen, im Jahr 2040 32 Mrd. Euro und im Jahr 2060 45 Mrd. Euro, zusätzlich zu den oben genannten Beträgen.

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2024