Projekt

Digitale Kompetenzen – Ist die deutsche Industrie bereit für die Zukunft?

Auftraggeber: Intern
Projektlaufzeit: März 2018 - Juli 2019
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Prof. Dr. Oliver Falck, Dr. Nina Czernich, Dr. Thomas Fackler, Dr. Simone Schüller, Dr. Sebastian Wichert

Kooperationspartner: Kristin Keveloh (LinkedIn Economic Graph Team), Ramanujam Macharla Vijayakumar (LinkedIn Economic Graph Team)

Fragestellung und Ziele des Projekts
Das gemeinsame Projekt mit dem beruflichen Netzwerk LinkedIn nutzt Daten aus den Profilen seiner Mitglieder, um zu untersuchen, wie die deutsche Industrie im Hinblick auf die digitalen Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden aufgestellt ist. Neben einer Bestandsaufnahme der digitalen Anwendungs- und Fachkompetenzen in unterschiedlichen Branchen, Berufen und Regionen wird in der Studie auch beleuchtet, aus welchen Wirtschaftsbereichen digitale Kompetenzen kommen, wie sich diese auf Hierarchieebenen verteilen und wie sie sich über die Zeit hinweg entwickelt haben.

Methodische Vorgehensweise
Statistische Auswertung der Mitgliederprofile des beruflichen Netzwerks LinkedIn

Datenquellen
Daten aus den Mitgliederprofilen von LinkedIn

Ergebnisse
Seit 2016 geben zwar immer mehr Mitarbeiter in der Industrie digitale Kompetenzen in ihren Lebensläufen an. Und Heute besitzen 48% der LinkedIn-Mitglieder aus der Industrie digitale Kompetenzen. Das ist aber ein überraschend niedriger Wert für ein Land mit hoch digitalisierter Produktion.

Ein gutes Drittel (36%) der Mitglieder besitzt sogenannte digitale Fachkompetenzen. Das sind die Fähigkeiten, die es ermöglichen, die Digitalisierung in Unternehmen voranzutreiben und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Je höher in der Hierarchie die Mitglieder stehen, desto weniger digitale Fachkompetenzen geben sie an: 41% der Einsteiger besitzen digitale Fachkompetenzen, 40% der Angestellten, 30% der Manager und nur 25 % der Vorstände.

Unterschiede zeigen sich in Bezug auf Berufsgruppen, Geschlecht und Größe des Arbeitgebers: Erwartungsgemäß geben die meisten Softwareentwickler an, digitale Fachkompetenzen zu besitzen (88%), hingegen nur 42% der Projektmanager, 39% der Maschinenbauingenieure, 31% der Produktmanager und 21% der Vertriebsspezialisten. Frauen sind bei den digitalen Anwendungskompetenzen stark, Männer dagegen bei den digitalen Fachkompetenzen (37%, Frauen: 33%). Mitarbeitende in kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) besitzen weniger digitale Fachkompetenzen (35%) als die in Konzernen (41%).

In der Verteidigungs- und Raumfahrtindustrie sind digitale Fachkompetenzen stark ausgeprägt (56%) ebenfalls in der Elektronikbranche (44%), in der industriellen Automatisierung (44%) und in der Automobilindustrie (41%).

Kontakt
Prof. Dr. Oliver Falck

Prof. Dr. Oliver Falck

Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien
Tel
+49(0)89/9224-1370
Fax
+49(0)89/9224-1460
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