ifo Zentrum für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie

Fiskalföderalismus und lokale öffentliche Finanzen

Im Forschungsschwerpunkt zu Fiskalföderalismus und lokalen öffentlichen Finanzen werden Entscheidungen der Fiskalpolitik auf verschiedenen Regierungsebenen in einem dezentralisierten System analysiert. Grundsatzfragen betreffen die Rolle der horizontalen und vertikalen Interaktionen im Bereich der Besteuerung und des fiskalischen Wettbewerbs sowie das Angebot an lokalen öffentlichen Dienstleistungen. Auf diesem Gebiet kooperiert ÖF mit Thiess Büttner von der Universität Erlangen-Nürnberg. Beispielsweise werden die Effekte von Zuweisungssystemen wie dem Finanzausgleich im Kontext der Steuer- und Budgetautonomie analysiert. Ferner ist ein Forschungsvorhaben zur Budgetzusammensetzung in den deutschen Bundesländern und Gemeinden geplant. Wesentliches Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, Paneldatensätze zur Ausgabenstruktur der deutschen Bundesländer und Gemeinden zu erstellen. Die Datensätze sollen den diskretionären Entscheidungsspielraum der Landesregierungen und der Gemeinderäte bei den staatlichen Ausgaben abbilden und aufzeigen, für welche Ausgaben die Landesregierungen und Gemeinderäte durch eigene Entscheidungen selbst verantwortlich gewesen sind. Auf Basis der in diesem Forschungsprojekt zusammengestellten Datensätze soll untersucht werden, inwieweit die parteipolitische Zusammensetzung der Landesregierungen und Gemeinderäte sowie Wiederwahlmotive der Politiker die Budgetzusammensetzung beeinflussen.

Evaluierung der Fiskal- und Steuerpolitik

Ein weiterer Schwerpunkt dieses Forschungsbereichs ist die regelmäßige Begutachtung der Fiskalpolitik. Hier geht es insbesondere um die Beziehungen innerhalb und zwischen den verschiedenen Regierungsebenen im Rahmen des Finanzausgleichs und der Generierung sowie der Verteilung des Steueraufkommens. Wichtige Anwendungsgebiete sind die fiskalischen Beziehungen in Europa und die Allokation von Geldern aus den EU-Strukturfonds. Die Analyse der Ausgestaltung der fiskalischen Systeme in Deutschland und Europa richtet ihr Augenmerk insbesondere auf die Effizienz bei Mobilität von Produktionsfaktoren, auf den Ausgleich der öffentlichen Haushalte sowie auf politökonomische Überlegungen.

Staatsverschuldung in Deutschland und Europa

Ferner befasst sich ÖF mit der Staatsverschuldung in Deutschland und Europa. Das geschieht auch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung. Im Vordergrund stehen die Analyse der Ursachen der hohen Staatsschulden und deren Auswirkungen sowie die Erarbeitung von möglichen Auswegen aus der Schuldenkrise. Budgetentwicklungen werden auf der föderalen wie auch auf der staatlichen und lokalen Ebene in der kurzen und langen Frist untersucht. Dabei sind die kurzfristige Analyse ein Komplement der Konjunkturforschung und die langfristige Analyse ein Komplement der intergenerativen Verteilungsfrage und des Zusammenhangs zwischen Wachstum und sozialem Zusammenhalt, was schwerpunktmäßig auch im Forschungsbereich Arbeitsmarktforschung und Familienökonomik untersucht wird. Diese Fragen werden sowohl auf nationaler Ebene als auch auf Ebene der Europäischen Union untersucht.

Politische Ökonomie

Politikthemen werden gleichermaßen aus finanzwissenschaftlicher und politikökonomischer Sicht analysiert. Darüber hinaus werden im Bereich der politischen Ökonomie laufende Forschungsprojekte u.a. zum Effekt von Regierungsideologie und Wiederwahlmotive von Politikern auf individuelle Wirtschaftspolitiken und zum Effekt von Institutionen von Wahlsystemen (z.B. Öffnungszeiten von Wahllokalen und Wahlpflicht) auf Wahlbeteiligung und Stimmenanteile einzelner Parteien bearbeitet.

Economic Experts Survey (EES)

Der Economic Experts Survey (EES) ist eine vierteljährliche Umfrage unter internationalen Wirtschaftsexpertinnen und -experten. Der EES erfasst die Einschätzungen zur aktuellen Wirtschaftspolitik und politischen Performance sowie zu Sonderfragen in den jeweiligen Ländern. Die Umfrage wird gemeinsam vom ifo Institut und dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik durchgeführt.

Economic Experts Survey (EES)

Ökonomenpanel von ifo und FAZ

Im Ökonomenpanel von ifo und FAZ wird alle zwei Monate eine repräsentative Gruppe von Professoren der Volkswirtschaftslehre an deutschen Universitäten zu aktuellen wirtschaftspolitischen Themen befragt. Der Öffentlichkeit soll somit eine differenzierte ökonomische Sichtweise zu gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen Deutschlands präsentiert werden. Die Ergebnisse des Ökonomenpanels werden regelmäßig in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht.

Übersicht aller bisherigen Ökonomenpanel von ifo und FAZ

KOF Globalisierungsindex

Der KOF Globalisierungsindex misst die wirtschaftliche, soziale und politische Dimension der Globalisierung. Seit den 1970er Jahren ist die Globalisierung in den drei Dimensionen – wirtschaftlich, sozial und politisch – kontinuierlich gestiegen. Einen Schub erlebte sie vor allem nach Ende des Kalten Krieges. Der Index wurde im Jahr 2006 von Dreher eingeführt. Eine Aktualisierung erfolgte durch Savina Gygli, Florian Haelg, Niklas Potrafke und Jan-Egbert Sturm. 

KOF Globalisierungsindex

Prof. Dr. Thiess Büttner, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg 

Prof. Dr. Klaus Gründler, Universität Kassel

Dr. Raphael Franck, Hebrew University of Jerusalem

Prof. Dr. Andreas Haufler, Ludwig-Maximilians-Universität München

Prof. Kaspar Wüthrich, Ph.D., University of California, San Diego

CESifo Area on Public Economics