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Zielkonflikt zwischen Umweltpolitik und Wohnungspolitik? : eine konsequente CO2-Minderungspolitik kann die Qualität der Wohnungsversorgung beeinträchtigen

Hans-Dieter Karl, Karin Behring
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1994

in: ifo Schnelldienst, 1994, 47, Nr. 03, 12-23

Ende 1990 hat die Bundesregierung die Verringerung des CO2-Ausstoßes beschlossen. Die Wohnungsheizungen der privaten Haushalte machen dabei einen beträchtlichen Teil des Reduzierungspotentials aus. Allerdings kann eine Reduzierung nicht durch den Wohnungsneubau allein erreicht werden, vielmehr muß der Wohungsbestand miteinbezogen werden. Das Gutachten des ifo Instituts, das vom Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau in Auftrag gegeben wurde, behandelt die umweltpolitischen Maßnahmen, mit denen eine Reduktion erreicht wird. Weiterhin werden die Auswirkungen auf die Wohnungsversorgung und eine zieloptimale Abstimmung zwischen Umwelt- und Wohnungspolitik erörtert. Zur Quantifizierung der Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt wurden die CO2-Abgabe, Energiesteuer, gesetzliche Vorschriften und die staatliche Förderung ausgewählt. Diese werden getrennt auf dem Wohnungsmarkt der alten und der neuen Bundesländer untersucht. Dabei wird zwischen gewerblichen Vermietern, privaten Wohnungseigentümern, sozialen Mietwohnungen und Wohnungsneubauten differenziert. Die Untersuchung kommt zum Ergebnis, daß durch die Maßnahmen zur Reduzierung das umweltpolitische Ziel erreicht wird und die Auswirkungen auf die Wohnungsversorgung in Grenzen bleiben.