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Der sächsische Arbeitsmarkt im Juni 1995 : enttäuschend schwache Arbeitskräftenachfrage läßt die Erwerbslosigkeit wieder anwachsen

Carsten Schreiber
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Dresden, 1995

in: ifo Dresden berichtet, 1995, 02, Nr. 04, 05-08

Im Freistaat Sachsen kam es im Juni 1995 zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 276.900 Arbeitslose (2.600 mehr als im Mai). Der Bestand der den Arbeitsämtern Sachsens gemeldeten offenen Stellen verringerte sich von Ende Mai bis Ende Juni 1995 um 9% auf 16.500. Es gab 54% mehr arbeitslose Jugendliche unter 20 Jahren als im Mai 1995 und 22% mehr als im Juni 1994. Die Zahl jüngerer Arbeitsloser von 20-25 Jahren ist ebenfalls überdurchschnittlich angestiegen (+3,4%). Ende Juni 1995 standen im Freistaat den 5.200 noch nicht besetzten Lehrstellen (5,8% weniger als im Vorjahr) 24.800 bisher nicht vermittelte Bewerber gegenüber (+12,8%). Die Mobilität der Jugendlichen bei der Ausbildungsplatzsuche ist vergleichsweise gering. Die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse in Arbeitsplatzbeschaffungsmaßnahmen war in Sachsen im Juni nur leicht rückläufig (-200). An Maßnahmen zur beruflichen Fortbildung und Umschulung nahmen 82.500 Männer und Frauen teil (+500).