Pressemitteilung -

ifo Geschäftsklimaindex bricht ein (vorläufige Auswertung 19. März 2020)

Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich massiv verschlechtert. Der vorläufige ifo Geschäftsklimaindex ist im März auf 87,7 Punkte eingebrochen, nach 96,0 Punkten (saisonbereinigt korrigiert) im Februar. Dies ist der stärkste Rückgang seit 1991 und der niedrigste Wert seit August 2009. Insbesondere die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate verfinsterten sich wie nie zuvor. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage sind deutlich gefallen. Die deutsche Wirtschaft stürzt in die Rezession.

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In die vorläufige Auswertung gingen etwa 90 Prozent der üblichen Zahl der Antworten ein. Der Befragungszeitraum lag zwischen dem 2. und 18. März.

Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Geschäftsklimaindex auf den niedrigsten Stand seit August 2009 gefallen. Einen stärkeren Rückgang gab es im vereinigten Deutschland noch nie. Der Rückgang der Erwartungen ist mit Blick auf 70 Jahre Umfragen in der Industrie historisch einmalig. Der Indikator der aktuellen Lage sank weniger stark. In allen Industriezweigen ist der Geschäftsklimaindex gefallen, teilweise recht deutlich. Viele Unternehmen haben Produktionskürzungen angekündigt und ihre Exportpläne gekappt.

Im Dienstleistungssektor  ist der Geschäftsklimaindikator so stark gefallen wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 2005. Dies gilt sowohl für die Einschätzung der Geschäftslage als auch für die Erwartungen.

Im Handel ist der Geschäftsklimaindikator eingebrochen. Die Erwartungen stürzten auf den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung. Auch die aktuelle Lage schätzten die Unternehmen merklich weniger gut ein. Groß- und Einzelhandel sind gleichermaßen stark negativ getroffen.

Im Bauhauptgewerbe ist der Index vergleichsweise moderat gesunken. Die aktuelle Lage wird gegenwärtig noch sehr gut eingeschätzt. Der Ausblick hat sich jedoch deutlich verschlechtert.

 

Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest
Präsident

 

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