Die EU, der Handel und die Sprache der Macht
Laura von DanielsDie Europäische Union (EU) will außenpolitisch souverän werden. Um sich gegen wirtschaftlichen Zwang aus den USA aber auch aus China zu wehren, hat sie sich vor einigen Jahren neue Handelsinstrumente geschaffen. Bisher betont die EU, ihre Instrumente nur im Einklang mit internationalen Handelsregeln einsetzen zu wollen. Aber eine schnelle und effektive Abwehr von wirtschaftlichem Zwang dürfte kaum mit WTO-Regeln vereinbar sein. Wenn es der EU gelingt, mögliche Regelüberschreitungen klar zu begründen und andere Länder in ihre Entscheidungen miteinzubeziehen, könnte sie hingegen den Reputationsschaden mindern. Sie braucht dazu eine neue Wirtschaftsdiplomatie.