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ifo Dresden: Der Osten sollte in Förderung der Arbeitsplatzqualität investieren

Investitionen in qualifizierte und moderne Arbeitsplätze erhöhen die Produktivität von Unternehmen in Ostdeutschland. „In den Fokus staatlicher Förderung sollte das Vermitteln relevanter Qualifikationen, besserer technischer Ausstattung der Arbeitsplätze und Entwicklung und Einsatz arbeitssparender Technologien kommen“, sagt Joachim Ragnitz von der Niederlassung Dresden des ifo Instituts in einem Aufsatz der aktuellen Ausgabe von „ifo Dresden berichtet“. So kann insbesondere für Ostdeutschland der notwendige Strukturwandel beschleunigt werden.

„Neuansiedlungen von Großunternehmen, wie sie von der Politik derzeit forciert werden, dürfen nicht überbewertet werden“, sagt Ragnitz. Die Auswirkungen für den ostdeutschen Arbeitsmarkt sind gering. Bei Tesla wurden mittlerweile 10.000 Arbeitsplätze geschaffen, das sind nur 0,9% aller Beschäftigten in Brandenburg. Auch die angekündigten Stellen bei Intel oder TSMC sind bezogen auf die gesamte Beschäftigung in Sachsen-Anhalt bzw. Sachsen unbedeutend. Das ist ein Weg in die richtige Richtung. Für den nötigen Strukturwandel entstehen so höherwertige Arbeitsplätze. Aber gesamtwirtschaftlich bleibt die zusätzliche Produktivität zunächst gering. „Entscheidend ist jetzt, weitere Prozesse zuzulassen“, sagt Ragnitz. Idealerweise kommt es im Umfeld der Neuansiedlung zu höheren Löhnen: Bestehende Unternehmen investieren dann in effizientere Prozesse oder sie verschwinden vom Markt. Wichtig wäre auch die Ansiedlung produktivitätsstarker Zulieferunternehmen.
Die ostdeutschen Industriefirmen seien geprägt von einfachen und alten Produktionsstätten. Im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ könnten gegenwärtig nur Modernisierungen von kleinen und mittleren Unternehmen gefördert werden und auch das nur in engen Grenzen. „Hier besteht dringender Bedarf einer Nachbesserung“, sagt Ragnitz.

Publikation

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Joachim Ragnitz
ifo Institut, Dresden, 2024
ifo Dresden berichtet, 2024, 31, Nr. 01, 03-09
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