Projekt

Fossil Resource Markets and Climate Policy: Stranded Assets, Expectations and the Political Economy of Climate Change (FoReSee)

Auftraggeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Projektlaufzeit: Oktober 2018 – September 2021
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Karen Pittel / Waldemar Marz / Niko Jaakkola / Alex Schmitt (bis 03/2021) / Suphi Sen (bis 08/2020) / Marie-Theres von Schickfus / Christian Traeger

Fragestellung und Ziele des Projektes

FoReSee (Fossil Resource Markets and Climate Policy: Stranded Assets, Expectations and the Political Economy of Climate Change) untersucht, wie langlebige Vermögenswerte und die Anreize ihrer Besitzer die Wirksamkeit von Klimapolitik behindern. Das Projekt entwickelt Ansätze für Politikmaßnahmen, die die Trägheit von Energiesystemen reduzieren und ihre Transformation erleichtern ohne ineffzient hohe Kosten für die Gesellschaft zu generieren. FoReSee quantifiziert die klimapolitikinduzierte Umverteilung von Renten in Sektoren und Ländern, die dem Risiko von Asset Stranding ausgesetzt sind. Weiterhin werden Reaktionen privater Akteure auf gegenwärtige und erwartete Politikmaßnahmen untersucht, um zu verstehen, wie diese effiziente Klimapolitik beeinflussen. Der Fokus von FoReSee liegt damit auf dem Zusammenspiel von Akteuren, Politiken und Information auf Finanz- und Ressourcenmärkten unter Beachtung institutioneller Hürden und politökonomischer Prozesse. Dabei berücksichtigt FoReSee neben traditionellen Politiken auf der Nachfrageseite auch angebotsseitige Politiken und strebt sowohl die Entwicklung neuer als auch die Weiterentwicklung bestehender Instrumente an. Das Projekt vereint empirische, numerische und angewandte theoretische Modellierung, um Klimapolitik bei der Gestaltung und Durchsetzung von Maßnahmen zur Korrektur ineffizienter Marktreaktionen zu beraten.

Im Rahmen des Projekts wird das Team am ifo Institut insbesondere untersuchen

  • wie Finanzinvestoren und –märkte auf neue Information und klimapolitische Signale reagieren;
  • wie Interessengruppen aus dem Energiesektor und Klimapolitik auf nationaler und internationaler Ebene interagieren;
  • wie sich Unsicherheit über Klimawandel und –politik auf die Bewertung von Anlagegütern und Investitionsentscheidungen auswirkt, und wie sich die Erkenntnisse über diese Auswirkungen zum Design effizienter Politikmaßnahmen nutzen lassen.

Um die Relevanz der Politikempfehlungen sicherzustellen, werden Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in die Projektarbeit einbezogen (u.a. Firmen aus dem Energie- und Finanzsektor sowie Repräsentanten rohstoffreicher Länder). Transdisziplinäre Workshops und bilaterale Konsultationen ermöglichen die Integration von Stakeholdern und gewährleisten das Co-Design und die Co-Produktion von Wissen.

Die Ergebnisse werden in Policy Briefs, wissenschaftlichen Diskussionspapieren und Artikeln veröffentlicht und auf internationalen Konferenzen und integrativen Projektworkshops der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. FoReSee wird sich aktiv in die nationale und internationale Forscher- und Projektpartnergemeinschaft der Ökonomie des Klimawandels einbringen.

FoReSee ist eines der vom BMBF unter dem Förderschwerpunkt Ökonomie des Klimawandels II finanzierten Projekte. Der Förderschwerpunkt soll die Kompetenzen auf dem Gebiet der Klimaökonomie ausbauen und somit fundiertes, lösungsorientiertes Wissen bereitstellen. Um diesen Wissenstransfer zu unterstützen und damit den Austausch zwischen Forschung und Praxis zu intensivieren, wird der Förderschwerpunkt von dem Projekt Dialog zur Klimaökonomie (https://www.klimadialog.de/de/) begleitet und unterstützt.

Methodische Vorgehensweise

Ökonometrische Methoden, Dynamische Politökonomie, Integrated Assessment Modeling