Wie fehlspezifiziert sind Real Business Cycle Modelle?

Real Business Cycle Modelle reklamieren durch die ausschließliche Modellierung angebotsseitiger Schocks, einen erheblichen Anteil des dynamischen Verhaltens realer Ökonomien erfassen zu können. Die durch die Vernachlässigung von Nachfrageschocks entstehende Fehlspezifikation sei als eher geringfügig anzusehen. Dieser Aufsatz stellt die von Watson entwickelte Methode einer frequenzbereichsgestützten Modellevaluation unter Fehlspezifikation vor und wendet sie auf prototypische Real Business Cycle Modelle an. Als Evaluationsgrundlage dienen deutsche Daten der vierteljährlichen volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Sowohl in der Modellvariante mit trendstationären Variablen als auch für jene mit einem stochastischen Trend wird sehr starke Evidenz gegen das theoretische Modell erarbeitet, so daß eine rein angebotsseitige Modellierung konjunkturelle Fluktuationen als nicht überzeugend erscheint.