Aufsatz in Zeitschrift

Wie viel Globalisierung verträgt die Welt?

Hans-Werner Sinn, Michael Rauscher, Rainer Bartel, Karl Wohlmuth
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2002

ifo Schnelldienst, 2002, 55, Nr. 24, 3-16

Der Begriff der Globalisierung beherrscht seit Jahren die öffentliche Debatte. Für die einen geht die Öffnung der Märkte noch nicht weit genug, für die anderen führt die Globalisierung zur weiteren ungleichen Entwicklung der Nationalökonomien und vergrößert den Abstand zwischen den Industrie- und Entwicklungsländern. Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Werner Sinn zeigt in seinem Beitrag die ökonomischen Kräfte auf, die durch den Prozess der Globalisierung freigesetzt werden. Nach Meinung von Prof. Dr. Michael Rauscher, Universität Rostock, wird die Globalisierung ohne Frage weiter voranschreiten. Es bedarf aber nicht nur einer internationalen Koordination. Im Gegenteil: »Auch in einer sich globalisierenden Welt gibt es gute Argumente für das Subsidiaritätsprinzip: Probleme sollten auf der nied-rigstmöglichen Ebene geregelt und gelöst werden. Viele der Probleme, die im Zusammenhang mit der Globalisierung auftreten, können auf nationaler Ebene angegangen werden.« Auch für Prof. Dr. Karl Wohlmuth, Universität Bremen, ist die Gestaltung der Globalisierung die entscheidende Frage. Wichtig ist für ihn vor allen Dingen, »inwieweit eine Bereitschaft zur Anpassung der nationalen und internationalen Rahmenbedingungen an das Tempo der Globalisierung besteht«. Für Prof. Dr. Rainer Bartel, Universität Linz, muss die Globalisierung vor allem »effizient« und »nachhaltig« sein, »aber Wissenschaft und Politik dürften dazu noch nicht bereit sein«.

Schlagwörter: Globalisierung, Entwicklung, Volkswirtschaft, Internationale wirtschaftspolitische Koordination, Subsidiaritätsprinzip
JEL Klassifikation: F010

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2002