Randstad-ifo-Personalleiterbefragung

Nachhaltigkeit in deutschen Unternehmen (1. Quartal 2020)

Nachhaltigkeit – ein Schlagwort, das viel und oft im gesellschaftlichen und öffentlichen Diskurs verwendet wird. Was die deutschen Unternehmen unter dem Schlagwort Nachhaltigkeit verstehen und wie Nachhaltigkeit in deutschen Firmen gelebt wird, untersuchte das ifo Institut im Auftrag von Randstad Deutschland im ersten Quartal 2020 mittels einer Befragung von gut 800 deutschen Personalleitern.

Insgesamt zeigen die Befragungsergebnisse, dass der Großteil der Unternehmen sich bereits intensiver mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen scheint. Im Fokus stehen dabei meist Themen des Umweltschutzes, aber auch im HR-Bereich haben Nachhaltigkeitsbestrebungen bereits Einzug gehalten. Auffällig jedoch ist, dass das Engagement eher von Stakeholder-Motiven oder einem gesellschaftlichen Verantwortungsbewusstsein angetrieben wird und gesetzliche Vorgaben nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen angekommen

Die Befragungsergebnisse zeigen, dass das Thema Nachhaltigkeit in den Unternehmen hierzulande angekommen ist. Drei Viertel (76%) der befragten Personalleiter gab demzufolge an, dass Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema für ihr Unternehmen ist. Doch die Unternehmen sprechen nicht nur von Nachhaltigkeit, sie werden auch aktiv. Der Anteil der Firmen, der bereits Maßnahmen ergriffen hat, um die Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen zu steigern, liegt im Mittel noch einmal höher. Den Ergebnissen zufolge hat die verstärkte Diskussion über Nachhaltigkeit in den letzten Jahren bereits bei knapp der Hälfte der Unternehmen zu einer Veränderung in der Unternehmenskultur geführt.

Personalleiterbefragung Quartal 1 - 2020, Rolle und Stellenwert von Nachhaltigkeit in Unternehmen

Grüne Themen stehen im Fokus

Was die verschiedenen Facetten von Nachhaltigkeit angeht, scheinen für die Unternehmen grüne Themen, also Themen mit Bezug zum Umweltschutz, im Vordergrund zu stehen. Dies zeigt sich beim Blick auf die konkreten Maßnahmen, die die Unternehmen ihren Angaben zufolge bereits ergriffen haben. Die beiden häufigsten Nennungen entfallen auf „Mülltrennung“, was von 72% der Personalleiter angegeben wurde, gefolgt von „Sparen von Strom und Wasser“ (66%). Danach folgen Themen, die im HR-Bereich angesiedelt sind: Erhöhung der Mitarbeiterbindung und flexiblere Arbeitszeitmodelle mit jeweils 48%.

Personalleiterbefragung Quartal 1 - 2020, Welche Maßnahmen wurden ergriffen?

Auch hinsichtlich der Motivation der Unternehmen, für mehr Nachhaltigkeit in der eigenen Firma zu sorgen, kommt dem Umweltschutz die führende Rolle zu: 73% der Personalleiter nennen Umweltschutz als leitendes Motiv. Bemerkenswert ist, dass gesetzliche Vorgaben nur eine untergeordnete Rolle spielen: Nur 22% der Personalleiter wurden von gesetzlichen Vorgaben angetrieben, Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit zu implementieren.

Eigener Beitrag scheint einigen Firmen zu gering

Unternehmen die keine Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit ergreifen, nannten als Gründe hierfür in erster Linie, die Notwendigkeit dafür nicht zu sehen (31%) und dass Nachhaltigkeit per se keinen Mehrwert für das Unternehmen bietet (30%). Jeweils ein Viertel gibt an, dass die Kosten zu hoch wären und dass der eigene Beitrag ohnehin zu gering sei.

Personalleiterbefragung Quartal 1 - 2020, Gründe, weshalb keine Maßnahmen ergriffen wurden
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