Stimmung der sächsischen Unternehmer weiter im Sturzflug (April 2020)
Die Stimmung der sächsischen Unternehmer setzte ihren Sturzflug im April fort. Der ifo Geschäftsklimaindex für Sachsen brach von 89,8 auf 78,0 Punkte ein. Damit ist der Rückgang ähnlich stark wie in Ostdeutschland und Deutschland insgesamt. Die befragten Unternehmer korrigierten ihre Lageeinschätzungen und Geschäftserwartungen so drastisch wie noch nie zuvor. Die Corona-Krise ist in allen Teilen der sächsischen Wirtschaft angekommen.
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Der Geschäftsklimaindex des sächsischen Verarbeitenden Gewerbes beschleunigt seine Talfahrt im April. Maßgeblich hierfür war der dramatische Einbruch der Geschäftserwartungen. Im März hielt sich dieser noch in Grenzen. Die Lageeinschätzungen gingen abermals kräftig zurück.
Im sächsischen Dienstleistungssektor setzte der Geschäftsklimaindex den Sturzflug fort. Der Einbruch fiel bei den Geschäftserwartungen etwas deutlicher aus als bei den Lageeinschätzungen.
Im sächsischen Handel beschleunigte sich der im Februar begonnene Stimmungsabfall. Während im Großhandel die Geschäftserwartungen drastisch einbrachen, sanken die Lageeinschätzungen im Einzelhandel auf Tauchstation.
Im sächsischen Bauhauptgewerbe verschlechtere sich die Stimmung im April massiv. Ausschlaggebend hierfür war der abermals dramatische Rückgang der Geschäftserwartungen. Die Lageeinschätzungen ließen im Vergleich dazu weniger deutlich nach.
Joachim Ragnitz und Marcel Thum
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden
ifo Geschäftsklima Sachsen
(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt)
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Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
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ifo Geschäftsklima Sachsen nach Wirtschaftsbereich
(Salden, saisonbereinigt)
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Sachsen | |||||||||||||
Verarb. Gewerbe | |||||||||||||
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Bauhauptgewerbe |
Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
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Das ifo Geschäftsklima Sachsens basiert auf ca. 400 Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.