ifo Geschäftsklimaindex für Ostdeutschland

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland sinkt deutlich (Juli 2022)

Die Stimmung der ostdeutschen Unternehmen kühlte sich im Juli deutlich ab. Der ifo Geschäftsklimaindex für die gesamte regionale Wirtschaft fiel auf 92,1 Punkte, nach 94,1 Punkten im Juni. Die Lageeinschätzungen der Befragungsteilnehmer gingen leicht zurück. Gleichzeitig senkten sie ihren Ausblick spürbar.


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Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe fiel der Geschäftsklimaindex im Juli kräftig. Die befragten Industrieunternehmen korrigierten ihre Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage deutlich nach unten. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate brachen ein.

Im ostdeutschen Dienstleistungssektor kühlte sich die Stimmung im Juli etwas ab. Die Lageeinschätzungen gingen leicht zurück. Die Geschäftserwartungen wurden im Vergleich zum Vormonat merklich nach unten korrigiert.  

Im ostdeutschen Handel sank das Stimmungsbarometer im Juli leicht. Die befragten Handelsunternehmen bewerteten die laufenden Geschäfte besser als im Vormonat. Der Ausblick auf die kommenden sechs Monate wurde spürbar gesenkt.

Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe kühlte sich das Geschäftsklima im Juli kräftig ab. Die Lageeinschätzungen der befragten Bauunternehmen brachen ein. Die Geschäftserwartungen gingen deutlich zurück.

Joachim Ragnitz und Marcel Thum
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland (Juli 2022), Grafik
ifo Geschäftsklima Ostdeutschland (Juli 2022), Wirtschaftsbereiche, Grafik

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland

(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt)

  07/21 08/21 09/21 10/21 11/21 12/22 01/22 02/22 03/22 04/22 05/22 06/22 07/22
Klima 101,2 101,7 101,4 99,1 97,8 96,4 97,2 100,2 93,2 94,6 94,5 94,1 92,1
Lage 101,8 104,4 103,2 102,0 100,6 99,1 97,4 101,5 98,6 98,7 100,6 101,0 100,2
Erwartungen 100,5 99,1 99,6 96,3 95,1 93,8 97,1 99,0 88,2 90,7 88,8 87,5 84,7

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich

(Salden, saisonbereinigt)

  07/21 08/21 09/21 10/21 11/21 12/22 01/22 02/22 03/22 04/22 05/22 06/22 07/22
Ostdeutschland 18,3 19.4 18,7 13,9 11,0 8,0 9,7 16,3 1,1 4,1 3,9 2,9 -1,2
Verarb. Gewerbe 27,4 23,5 19,9 16,7 11,9 14,0 16,3 17,9 -0,2 -0,7 1,4 -1,0 -8,0
Dienstleistungssektor 20,9 24,6 26,5 18,8 14,0 8,2 11,9 19,8 6,6 14,3 11,0 13,6 10,5
Handel 1,4 -1,7 -0,4 -2,2 -6,3 -12,1 -13,0 -3,7 -14,1 -19,1 -11,8 -20,6 -22,4
Bauhauptgewerbe 4,0 4,2 7,4 6,0 7,8 3,1 0,2 -1,2 -21,3 -31,6 -18,7 -12,0 -20,0

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

Das ifo Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf ca. 1 700 Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.

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Prof. Dr. Joachim Ragnitz

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