ifo Geschäftsklimaindex für Ostdeutschland

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland sinkt leicht (August 2022)

Die Stimmung der ostdeutschen Unternehmen kühlte sich im August leicht ab. Der ifo Geschäftsklimaindex für die gesamte regionale Wirtschaft fiel auf 90,8 Punkte, nach 92,2 Punkten im Juli. Die Lageeinschätzungen der Befragungsteilnehmer gingen deutlich zurück. Gleichzeitig senkten sie ihren Ausblick etwas.


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Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe fiel der Geschäftsklimaindex im August deutlich. Die befragten Industrieunternehmen korrigierten ihre Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage spürbar nach unten. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate trübten sich merklich ein.

Im ostdeutschen Dienstleistungssektor kühlte sich die Stimmung im August deutlich ab. Die Lageeinschätzungen gingen etwas zurück. Die Geschäftserwartungen wurden im Vergleich zum Vormonat leicht nach unten korrigiert. 

Im ostdeutschen Handel sank das Stimmungsbarometer im August deutlich. Die befragten Handelsunternehmen bewerteten die laufenden Geschäfte spürbar weniger gut als im Vormonat. Der Ausblick auf die kommenden sechs Monate verharrte auf der Stelle.

Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe erwärmte sich das Geschäftsklima im August leicht. Die Lageeinschätzungen der befragten Bauunternehmen gingen leicht zurück. Die Geschäftserwartungen stiegen deutlich.

Joachim Ragnitz und Marcel Thum
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland  (August 2022), Grafik
ifo Geschäftsklima Ostdeutschland  (August 2022), Grafik

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland

(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt)

  08/21 09/21 10/21 11/21 12/22 01/22 02/22 03/22 04/22 05/22 06/22 07/22 08/22
Klima 101,3 101,5 99,2 97,9 96,4 97,1 100,2 93,2 94,6 94,6 94,1 92,2 90,8
Lage 103,8 103,3 102,1 100,7 99,2 97,4 101,4 98,6 98,8 100,6 101,1 100,3 98,7
Erwartungen 99,0 99,8 96,4 95,2 93,8 96,8 98,9 88,0 90,6 88,9 87,7 84,8 83,6

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich

(Salden, saisonbereinigt)

  08/21 09/21 10/21 11/21 12/22 01/22 02/22 03/22 04/22 05/22 06/22 07/22 08/22
Ostdeutschland 18,6 19.1 13,9 11,2 8,1 9,5 16,2 1,0 4,2 4,0 3,1 -1,1 -4,0
Verarb. Gewerbe 24,2 20,1 16,8 11,8 13,9 16,0 18,0 -0,4 -0,4 1,2 -1,2 -8,4 -12,1
Dienstleistungssektor 23,7 26,6 18,9 14,2 8,3 12,0 19,4 6,7 14,4 11,1 13,7 10,7 6,8
Handel -1,8 -0,3 -2,2 -6,3 -12,0 -13,0 -4,1 -14,0 -19,0 -11,8 -20,5 -22,3 -26,3
Bauhauptgewerbe 3,3 7,4 6,0 7,8 3,1 0,5 -1,4 -21,2 -31,5 -18,3 -12,8 -18,7 -17,2

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

Das ifo Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf ca. 1 700 Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.

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Prof. Dr. Joachim Ragnitz

Stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden
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