ifo Geschäftsklima Ostdeutschland: Index erneut gesunken (Juni 2023)

Die Stimmung der ostdeutschen Unternehmen sank im Juni überaus deutlich. Der ifo Geschäftsklimaindex für die gesamte regionale Wirtschaft fiel auf 93,3 Punkte, nach 96,0 Punkten im Mai. Die befragten Unternehmen senkten ihre Lageeinschätzungen leicht. Gleichzeitig verschlechterte sich ihr Ausblick auf die nächsten sechs Monate drastisch.

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Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe kühlte sich das Geschäftsklima im Juni überaus deutlich ab. Die Geschäftslage bewerteten die befragten Industrieunternehmen etwas weniger gut als im Vormonat. Gleichzeitig brach ihr Ausblick auf die kommenden sechs Monate dramatisch ein.

Im ostdeutschen Dienstleistungssektor sank die Stimmung im Juni leicht. Die Lageeinschätzungen der Dienstleistungsunternehmen gingen etwas zurück. Ihre Geschäftserwartungen verschlechterten sich geringfügig.

Im ostdeutschen Handel fiel das Stimmungsbarometer im Juni etwas. Die befragten Handelsunternehmen bewerteten die laufenden Geschäfte im Vergleich zum Vormonat geringfügig besser. Gleichzeitig senkten sie ihren Ausblick auf die kommenden sechs Monate leicht.

Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe kühlte sich das Geschäftsklima im Juni leicht ab. Die befragten Bauunternehmen hoben ihre Lageeinschätzungen etwas. Ihre Geschäftserwartungen trübten sich merklich ein.

Joachim Ragnitz und Marcel Thum
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland

(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt)

	06/22	07/22	08/22	09/22	10/22	11/22	12/22	01/23	02/23	03/23	04/23	05/23	06/23
Klima	94,0	92,4	91,4	85,9	86,8	89,5	92,0	92,6	94,7	95,5	96,6	96,0	93,3
Lage	101,0	100,8	99,1	94,6	93,4	96,0	97,7	97,4	99,5	99,4	98,5	98,8	97,6
Erwartungen	87,4	84,7	84,2	78,1	80,7	83,5	86,6	88,0	90,2	91,7	94,7	93,3	89,2

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich

(Salden, saisonbereinigt)

	06/22	07/22	08/22	09/22	10/22	11/22	12/22	01/23	02/23	03/23	04/23	05/23	06/23
Ostdeutschland	3,2	2.7	-0,7	-2,9	-14,6	-12,7	-6,8	-1,5	-0,3	4,4	6,0	8,4	7,2
Verarb. Gewerbe	-1,7	-9,6	-12,3	-22,8	-11,8	-12,1	-2,5	-2,7	2,3	1,4	7,3	5,6	-4,2
Dienstleistungssektor	13,4	11,3	7,6	-4,7	-5,8	3,4	6,3	8,6	12,8	17,8	18,0	16,9	13,9
Handel	-20,6	-22,3	-26,4	-38,9	-31,6	-29,5	-28,3	-27,4	-20,9	-21,9	-21,2	-22,0	-23,0
Bauhauptgewerbe	-12,0	-19,2	-16,6	-22,9	-26,6	-21,8	-23,1	-21,6	-23,6	-14,1	-16,0	-16,2	-18,1

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

Das ifo Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf ca. 1 700 Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.