ifo Geschäftsklimaindex für Ostdeutschland

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland sinkt weiter (Juli 2023)

Die Stimmung der ostdeutschen Unternehmen ist im Juli erneut gesunken. Der Geschäftsklimaindex für die gesamte regionale Wirtschaft fiel von 93,4 auf 91,4 Punkte. Damit fiel das Stimmungsbarometer zum dritten Mal in Folge. Die Befragungsteilnehmer äußerten sich spürbar weniger zufrieden über die laufenden Geschäfte und reduzierten ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate etwas.


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Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe kühlte sich das Geschäftsklima im Juli merklich ab. Mit der Geschäftslage waren die befragten Industrieunternehmen spürbar weniger zufrieden als noch im Vormonat. Der Ausblick auf die kommenden sechs Monate trübte sich weiter ein.

Im ostdeutschen Dienstleistungssektor sank der Geschäftsklimaindex im Juli leicht. Die Lageeinschätzungen und Geschäftserwartungen der befragten Dienstleistungsunternehmen gingen gleichermaßen zurück.

Im ostdeutschen Handel fiel das Stimmungsbarometer im Juli merklich. Die befragten Handelsunternehmen waren mit den laufenden Geschäften noch unzufriedener als im Vormonat. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate fielen ebenfalls noch pessimistischer aus.

Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe kühlte sich das Geschäftsklima im Juli etwas ab. Die befragten Bauunternehmen reduzierten ihre Lageeinschätzungen deutlich. Gleichzeitig verbesserten sich die Geschäftserwartungen leicht.

Joachim Ragnitz und Marcel Thum
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden

Grafik: ifo Geschäftsklima Ostdeutschland, ifo Konjunkturumfragen, Juli 2023
Grafik: Geschäftslage und -erwartungen Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich, ifo Konjunkturumfragen, Juli 2023

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland

(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt)

  07/22 08/22 09/22 10/22 11/22 12/22 01/23 02/23 03/23 04/23 05/23 06/23 07/23
Klima 92,1 91,4 86,0 86,8 89,6 92,0 92,5 94,7 95,5 96,6 96,1 93,4 91,4
Lage 100,3 99,2 94,6 93,5 96,1 97,8 97,3 99,5 99,4 98,5 98,9 97,7 94,9
Erwartungen 84,6 84,3 78,1 80,7 83,5 86,6 87,9 90,2 91,8 94,7 93,4 89,2 87,9

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich

(Salden, saisonbereinigt)

  07/22 08/22 09/22 10/22 11/22 12/22 01/23 02/23 03/23 04/23 05/23 06/23 07/23
Ostdeutschland -1,3 -2.7 -14,5 -12,6 -6,7 -1,5 -0,4 4,4 6,1 8,4 7,3 1,4 -2,8
Verarb. Gewerbe -7,9 -12,1 -22,7 -11,7 -11,8 -2,4 -2,4 2,6 1,6 4,4 4,6 -3,6 -8,2
Dienstleistungssektor 10,5 7,6 -4,6 -5,8 3,5 6,3 8,6 12,9 17,9 18,1 17,0 14,0 10,5
Handel -22,2 -26,4 -38,9 -31,6 -29,6 -28,3 -27,4 -20,9 -21,9 -21,2 -22,0 -23,0 -28,9
Bauhauptgewerbe -18,9 -16,6 -22,9 -26,6 -21,8 -23,0 -21,6 -23,7 -14,0 -16,1 -16,3 -18,3 -20,2

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

Das ifo Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf ca. 1 700 Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.

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Prof. Dr. Joachim Ragnitz

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