Pressemitteilung -

ifo Dresden: „Übersterblichkeit“ im zweiten Halbjahr 2021 in Sachsen und Thüringen deutlich über dem Durchschnitt

Sachsen und Thüringen haben im zweiten Halbjahr 2021 eine deutliche Übersterblichkeit verzeichnet. In den beiden Bundesländern gab es rund 13 Prozent mehr Todesfälle als aufgrund der Altersstruktur zu erwarten gewesen wäre. In einigen anderen Bundesländern wie Schleswig-Holstein und Berlin war im selben Zeitraum hingegen keine ungewöhnlich hohe Sterblichkeit zu beobachten. „Es fällt auf, dass die Übersterblichkeit im zweiten Halbjahr 2021 umso niedriger ausfällt, je höher die Impfquote in einem Bundesland war“, sagt Marcel Thum, Leiter der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts.

Der Untersuchung liegt eine Sonderauswertung der Sterbefälle des Statistischen Bundesamtes zugrunde. Auf Basis der alters- und geschlechtsspezifischen Todesfälle in den einzelnen Bundesländern der Jahre 2016-2019 wurden die zu erwartenden Sterbefälle in einer  Normallage der Jahre 2020 und 2021 berechnet. Traten mehr Todesfälle auf, lag im jeweiligen Bundesland eine „Übersterblichkeit“ vor. Als Untersuchungszeitraum wurde das zweite Halbjahr 2021 gewählt, weil ab dem Sommer jeder, der sich impfen lassen wollte, zumindest eine Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten konnte. Vom zweiten bis vierten Quartal 2020, als es noch keine Impfung gab, hatte zwar Sachsen eine deutliche Übersterblichkeit. Die anderen Bundesländer unterschieden sich jedoch nicht deutlich voneinander.

Aufsatz in Zeitschrift
Marcel Thum
ifo Institut, Dresden, 2022
ifo Dresden berichtet, 2022, 29, Nr. 2, 03-05
Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, Dresden, 2022
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