Pressemitteilung -

ifo-Forscher Potrafke: Trumps Einmischen in die Geldpolitik dürfte scheitern

Die Versuche von US-Präsident Donald Trump, die US-Notenbank zu einer Zinssenkung zu bewegen, dürften zum Scheitern verurteilt sein. Das ifo Institut hat für die Zeit von 1972 bis 2010 untersucht, wie sich die Zinsen unter rechten und linken Regierungen in Industrieländern entwickelt haben. „Die Notenbanken scheinen sich den Politikern nicht gebeugt zu haben“, sagt Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie.

„Im Gegenteil, in den 90er Jahren haben besonders unabhängige Notenbanker unter linken Regierungen die Zinsen besonders stark erhöht.“ Trump hatte am Dienstag die US-Notenbank zur Senkung um einen ganzen Prozentpunkt aufgefordert. Sie änderte die Zinsen aber nicht. Bei Trump sei die Situation besonders paradox, fügte Potrafke hinzu. „Ein republikanischer Präsident setzt sich hier ungewöhnlicherweise für niedrige Zinsen ein. Dabei haben die Republikaner bislang hauptsächlich Falken für die US-Notenbank nominiert, die also eher für höhere Zinsen waren.“ Das sei ein weiteres Beispiel dafür, wie Trump mit den Vorstellungen seiner eigenen Partei breche. „Das gilt ja auch für die Handelspolitik, denn protektionistische Strömungen sind eher verbreitet bei den Demokraten als bei den Republikanern.“

Publikation

Cahan, Dodge, Luisa Dörr und Niklas Potrafke, "Government ideology and monetary policy in OECD countries", Public Choice, Im Erscheinen

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Prof. Dr. Niklas Potrafke

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