ifo Institut begrüßt geplante steuerliche Förderung von Forschung
Das ifo Institut begrüßt die geplante steuerliche Förderung von Forschung in Unternehmen. „Der Erfolg oder Misserfolg der Regelung wird maßgeblich von ihrer Ausgestaltung abhängen. Es besteht aber die Gefahr, dass Unternehmen allgemeine Personalausgaben in Personalmittel für Forschung und Entwicklung umdeklarieren“, schreiben Oliver Falck, Anita Fichtl und Tobias Lohse in einem Beitrag im aktuellen ifo Schnelldienst (9/2019).
Es sei durchaus sinnvoll, kleine und mittlere Firmen durch eine gedeckelte Zulage für Personalkosten gegenüber Großkonzernen zu begünstigen, ergänzen die Autoren. Sie schlagen außerdem vor, die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung mit der Erstellung einer umfassenden Förderdatenbank zu verbinden. Die Datenbank sollte die Empfänger aller gegenwärtigen Projekförderungen aus den unterschiedlichen Töpfen des Bundes, der Länder, anderer inländischer Gebietskörperschaften sowie der EU umfassen. Damit ließe sich Transparenz schaffen und eine mögliche Doppelförderung ließe sich vermeiden. „Ein positiver Nebeneffekt einer solchen Datenbank besteht darin, dass man eine Datengrundlage aufbaut, die eine bessere Bewertung innovationspolitscher Maßnahmen ermöglicht“, schreiben die Autoren.
Auch eine Neuausrichtung direkter Förderprogramme sei bedenkenswert. Das „Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand“ zum Beispiel ähnele in Teilen sehr einer steuerlichen Förderung. Insgesamt sollten direkte Förderungen nur noch für eng begrenzte Programme bestehen bleiben, die gezielt Regionen, Technikformen oder Kooperationen unterstützen.
Veröffentlichung
Falck, Oliver, Anita Fichtl, Tobias Lohse, Friederike Welter, Heike Belitz, Cedric von der Hellen, Carsten Dreher, Carsten Schwäbe, Dietmar Harhoff, Monika Schnitzer, Uschi Backes-Gellner, Christoph Böhringer, Uwe Cantner und Katharina Hölzle, "Steuerliche Forschungsförderung: Wichtiger Impuls für FuE-Aktivitäten oder zu wenig zielgerichtet?", ifo Schnelldienst 72 (09), 2019, 03–25