Pressemitteilung -

Volkswirte sehen Lichtblick für politische Lage in fast allen Weltregionen

Die Einschätzung der politischen Lage hat sich im zweiten Quartal 2022 weltweit verbessert. Dies zeigt der neue Economic Experts Survey (EES), eine globale vierteljährliche Umfrage des ifo Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik, mit 1795 Teilnehmenden aus 127 Ländern. Sie schätzten die politische Stabilität weltweit mit plus 10 Punkten deutlich besser ein als im Vorquartal. „Trotz Energie- und Ernährungskrise sind schlimmere Befürchtungen durch den Krieg in der Ukraine zum Glück ausgeblieben“, sagt ifo-Forscher Niklas Potrafke. „Zumindest die Kampfhandlungen sind regional begrenzt geblieben.“

In 15 der 18 betrachteten Regionen bewerteten die Teilnehmenden die politische Stabilität besser als im ersten Quartal 2022. Insbesondere Antwortende aus West- und Südeuropa sind zuversichtlicher: Sie beurteilen die politische Stabilität um 19 bzw. 24 Punkte (auf einer Skala von -100 bis 100) besser. Etwas weniger Zufriedenheit mit der Performance der Regierung herrscht hingegen in Nord- und Osteuropa.

Der Indikator politische Lage setzt sich zusammen aus den Kategorien politische Stabilität und Performance der Regierung. Die Angaben werden zuerst auf Länderebene und anschließend innerhalb von 18 Weltregionen gemittelt.

Die Bewertungen der Wirtschaftspolitik, vor allem im Umgang mit den Herausforderungen für die Zukunft, fallen weltweit heterogen aus. Was Europa betrifft, sind die Bewertungen im Osten negativer, in West- und Südeuropa aber positiver im Vergleich zum Vorquartal. Auch die Einschätzung auf dem amerikanischen Kontinent ist gespalten: Während Teilnehmende aus Nordamerika sagen, die Wirtschaftspolitik meistere die zukünftigen Herausforderungen besser als im Vorquartal, beurteilen südamerikanische Antwortende die Wirtschaftspolitik ihrer Regierungen hingegen schlechter.

Infografik, Bewertung der politischen Lage, EES2022 q2

Die Karte zeigt den Mittelwert des regionalen Durchschnitts aus zwei Fragen: „How do you rate the performance of your country‘s current government?“ und „How do you rate the stability of your country‘s current political situation?“. Die Expert*innen wurden nach einem Vergleich zum Vorquartal gefragt, die Antwortmöglichkeiten reichen von -100 („schlechter“) bis +100 („besser“). Die Angaben werden zuerst auf Länderebene und anschließend innerhalb von 18 Weltregionen gemittelt.

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Prof. Dr. Niklas Potrafke

Prof. Dr. Niklas Potrafke

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Harald Schultz

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