Projekt

Nachfrageorientierte Innovationspolitik

Auftraggeber: Europäische Kommission, Generaldirektion Unternehmen und Industrie
Projektlaufzeit: Februar 2014 – Dezember 2016
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Oliver Falck, Johannes Koenen, Simon Wiederhold

Fragestellung und Ziele des Projektes

Im Rahmen dieses Projekts werden für die Europäische Kommission Methoden entwickelt und präsentiert, mit denen nachfrageorientierte Innovationspolitiken gemäß dem aktuellen Stand der Wissenschaft begutachtet und evaluiert werden können. Hierfür hat das ifo Institut in einem eigenständigen Arbeitspaket eine Metastudie durchgeführt, in der anhand existierender Evaluationen analysiert wurde, für welche Art von Politiken unter welchen Bedingungen Wirksamkeit nachgewiesen werden konnte. Als Grundlage diente eine Typologie von Politikmaßnahmen, die auf Grundlage der existierenden Literatur erstellt wurde. Im weiteren Verlauf des Projekts wird ein Methodenbaukasten zur Evaluation von nachfrageorientierten Innovationspolitiken entwickelt.

Methodische Vorgehensweise

Entsprechend der Zielsetzung wurden anhand einschlägiger wissenschaftlicher Datenbanken methodisch robuste Evaluationsstudien von nachfrageorientierten Innovationspolitiken identifiziert, katalogisiert und zusammengefasst. Basierend auf dieser Datenbank wurden für verschiedene Bereiche (z.B. Infrastrukturmaßnahmen, Informationskampagnen, öffentlicher Einkauf) die zentralen Aussagen der Literatur in einem Abschlussbericht zusammengefasst.

Datenquellen

Literaturrecherche anhand von Datenbanken und Internetsuche.

Ergebnisse

Es besteht noch erheblicher Bedarf bei der Evaluation von nachfrageorientierten Innovationspolitiken. Auf abstrakter Ebene rechtfertigen verschieden Friktionen im Innovationsprozess potentiell (staatliche) Eingriffe. Staatliche Beschaffung kann private Innovation anregen, allerdings kommt es auf das Design des Beschaffungswesens an. Ein potentielles Problem ist die Verdrängung privater Investitionsanreize. Ähnlich verhält es sich bei (Nachfrage-)Subventionen und steuerlichen Anreizen; hier taucht als potentielles Problem allerdings auf, dass die Vielfalt der verfügbaren Instrumente zu Informationsdefiziten bei potentiellen Anwendern führen können. Regulierung hat sich in benachbarten Politikfeldern (Gesundheit und Umwelt) als effektiver Treiber von innovativen Tätigkeiten dargestellt. Hinsichtlich der Bereitstellung von Training oder Informationen (z.B. Labels) für Nutzer lassen sich vor allem kurzfristige Effekte nachweisen, allerdings können solche Instrumente für z.B. Subventionen ein wichtiges Komplement darstellen. Abschließend wird auf die besondere Bedeutung der (insbesondere digitalen) Infrastruktur verwiesen.

Kontakt
Prof. Dr. Oliver Falck

Prof. Dr. Oliver Falck

Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien
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+49(0)89/9224-1370
Fax
+49(0)89/9224-1460
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