Projekt

Vergleichende Studien über die wirtschaftlichen Effekte der für Firmen in Frankreich und Deutschland relevanten Gesetzgebung

Projektpartner: Französischer Senat
Projektlaufzeit: Januar 2016 – Dezember 2017
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Prof. Panu Poutvaara, Dr. Marcus Drometer, Dr. Christa Hainz, Daniel Leithold, Dr. Till Nikolka, Katrin Oesingmann, Daniela Wech

Fragestellung und Ziele des Projektes

Dieses Projekt analysiert und vergleicht die Regulierungen, denen französische und deutsche Firmen unterliegen. Nach einer Darstellung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Gesetzgebung in Frankreich und Deutschland werden die wirtschaftlichen Effekte der Regulierungen auf französische und deutsche Firmen untersucht und abschließend mögliche Reformen für Frankreich aus ökonomischer Perspektive bewertet.

Methodische Vorgehensweise

Die Analysen erfolgen sowohl auf qualitative als auch auf quantitative Weise. Im ersten Teil werden Gesetze, Regulierungen und Institutionen in Frankreich und Deutschland miteinander verglichen. Im zweiten Teil werden die Effekte dieser Regulierungen auf Firmen in den beiden Ländern in einem empirischen Rahmen analysiert. Zunächst wird die empirische Literatur zusammengefasst und anschließend eine vergleichbare empirische Analyse durchgeführt. Der letzte Teil besteht in einer Bewertung möglicher Reformen für Frankreich.

Datenquellen

Für den qualitativen Vergleich werden die jeweiligen französischen und deutschen Gesetze und Regulierungen herangezogen. Für die empirische Analyse werden verschiedene Datensätze, z.B. AMADEUS-Daten oder IAB-Daten, verwendet.

Ergebnisse

Im ersten Teil der Studie wird der institutionelle Rahmen von Arbeitnehmervertretungen und Tarifverhandlungen zwischen Frankreich und Deutschland verglichen. Ein wichtiger Unterschied besteht darin, dass in Frankreich viele Aspekte der Tarifverträge im Arbeitsrecht gesetzlich festgelegt sind, wohingegen die Tarifvertragspartner in Deutschland einen größeren Gestaltungsspielraum haben. Der zweite Teil behandelt die ökonomischen Effekte unterschiedlicher institutioneller Rahmenbedingungen. Eine höhere Lohnflexibilität hat positive Auswirkungen auf Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung. Im letzten Teil der Studie werden die Reformvorschläge von Jean-Denis Combrexelle, Präsident der Abteilung für soziale Angelegenheiten des Staatsrats, bewertet. Die Vorschläge, bei Tarifverhandlungen einen größeren Spielraum zuzulassen und Verhandlungen auch auf Firmenebene zu ermöglichen, werden begrüßt. Eine fest vereinbarte Laufzeit von Firmentarifverträgen anstelle einer unbestimmten Vertragsdauer würde die Unsicherheit sowohl für Firmen als auch für Arbeitnehmer verringern. Die Umsetzung dieser Reformvorschläge wäre am effektivsten, wenn diese mit einer Friedenspflicht einhergehen würden, was bedeutet, dass während der vereinbarten Laufzeit keine Streiks erlaubt sind. Der Vorschlag, an der Ausweitung von Branchentarifverträgen durch den Arbeitsminister festzuhalten, ist kontraproduktiv und würde die positiven Effekte anderer Reformvorschläge teilweise wieder konterkarieren.

Publikation

Poutvaara, Panu, Daniel Leithold, Till Nikolka, Katrin Oesingmann und Daniela Wech, "Étude comparative de l’ifo sur les pouvoirs et la représentativité des représentants de salariés dans l’entreprise en France et en Allemagne", in: Rapport d'information n° 647 (2015-2016) de Mme Annick BILLON, fait au nom de la Délégation aux entreprises, Sénat, Paris, 2016, 77–102, Information 

Kontakt
Prof. Panu Poutvaara Ph.D.

Prof. Panu Poutvaara Ph.D.

Leiter des ifo Zentrums für Internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung
Tel
+49(0)89/9224-1372
Fax
+49(0)89/907795-1372
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