Projekt

Absolventen von Fachhochschulen und Universitäten im Vergleich: FuE-Tätigkeiten, Arbeitsmarktergebnisse, Kompetenzen und Mobilität

Auftraggeber: Expertenkommission Forschung und Innovation
Projektlaufzeit: Februar 2016 - August 2016
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Anita Dietrich, Dr. Marc Piopiunik

Fragestellung und Ziele des Projektes

Das Projekt beschäftigt sich mit der Rolle von Absolventen deutscher Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften im Vergleich zu Absolventen deutscher Universitäten hinsichtlich ihrer Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten (FuE-Tätigkeiten) auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Darüber hinaus werden mögliche Unterschiede hinsichtlich Arbeitsmarktergebnisse wie Einkommen, kognitiver Kompetenzn, regionaler Mobilität und familiären Hintergrunds beleuchtet. Um eine möglichst hohe Vergleichbarkeit zwischen FH-Absolventen und Uni-Absolventen zu erreichen, werden in dieser Studie – je nach Datenlage – nur Absolventen (Studierende) betrachtet, die in vergleichbaren Berufen arbeiten bzw. vergleichbare Studiengänge abgeschlossen haben (studieren).

Methodische Vorgehensweise

Deskriptive Analysen, Regressionsanalysen

Datenquellen

Mirkozensus; Studierenden- und Erwachsenenbefragung des Nationalen Bildungspanels (NEPS); Linked-Employer-Employee-Daten (LIAB) des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB); Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC)

Ergebnisse

Fachhochschulabsolventen und Universitätsabsolventen unterscheiden sich kaum hinsichtlich ihrer beruflichen FuE-Tätigkeiten. Für einige Berufe bzw. Studienbereiche zeigen sich allerdings höhere FuE-Aktivitäten unter Universitätsabsolventen, insbesondere bei Ingenieuren/Technikern – der Gruppe, die am häufigsten FuE-Tätigkeiten ausübt. Universitätsabsolventen erzielen im Durchschnitt höhere Einkommen als Fachhochschulabsolventen, auch wenn sie im selben Studienbereich studiert haben. Große Einkommensvorteile zeigen sich vor allem in den Wirtschaftswissenschaften und in einigen Ingenieurfächern. In Einklang mit einem höheren Einkommen besitzen Universitätsabsolventen im Durchschnitt auch höhere kognitive Kompetenzen – Lesekompetenzen und mathematische Kompetenzen – als Fachhochschulabsolventen. Die besseren Mathematikkompetenzen der Universitätsabsolventen erklären einen Teil des höheren Einkommens. Keine eindeutigen Ergebnisse finden sich bei der regionalen Mobilität beider Hochschulabsolventengruppen. Bezüglich des familiären Hintergrunds bestehen deutliche Unterschiede zwischen Fachhochschulabsolventen und Universitätsabsolventen: Studierende an Universitäten kommen häufiger aus einem rein akademischen Elternhaus und haben auch häufiger Eltern, die einen hochqualifizierten Beruf ausüben. Kaum Unterschiede gibt es hingegen beim Migrationshintergrund der Eltern.

Publikation zum Projekt

Fichtl, Anita und Marc Piopiunik, Absolventen von Fachhochschulen und Universitäten im Vergleich: FuE-Tätigkeiten, Arbeitsmarktergebnisse, Kompetenzen und MobilitätStudien zum deutschen Innovationssystem 14, Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), Berlin, 2017