Projekt

Erarbeitung eines Gutachtens zum Zusammenhang zwischen Verschuldung, Budgetzusammensetzung und volkswirtschaftlichem Wachstum

Auftraggeber: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Projektlaufzeit: Februar 2019 – Mai 2019
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Prof. Dr. Niklas Potrafke, Dr. Klaus Gründler, Luisa Dörr

Fragestellung und Ziele des Projekts

Die zu untersuchende Forschungsfrage gliedert sich in zwei Teile:
Teil (1): Welchen Effekt haben Staatsausgaben und staatliche Verschuldung auf die wirtschaftliche Entwicklung?
Teil (2): Gibt es Unterschiede im Effekt aus Teil (1) nach verschiedenen staatlichen Budgetpositionen?

Methodische Vorgehensweise

Zur Beantwortung dieser Fragen wird zunächst eine einführende Diskussion der gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Verschuldung, Budgetzusammensetzung und Wachstum gegeben, bevor im nächsten Schritt eine deskriptive Darstellung der Entwicklung der Schuldentätigkeit und der einzelnen Budgetpositionen in der OECD erstellt wird. Im Anschluss erfolgt eine empirische Untersuchung der Forschungsfragen (1) und (2). Das empirische Modell richtet sich dabei nach dem aktuellen Rand der Wachstumsforschung und spezifiziert dynamische Panel-Modelle.

Datenquellen

COFOG-Daten der OECD, Penn World Tables, Eurostat

Ergebnisse

Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Staatsverschuldung, Maßnahmen zur Konsolidierung öffentlicher Haushalte und Wirtschaftswachstum. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Zusammensetzung des öffentlichen Budgets und der damit verbundenen Frage, welche Ausgabenveränderungen sich im Rahmen von Konsolidierungsmaßnahmen eher positiv oder negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken. Die deskriptive Analyse zeigt, dass Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedsstaaten einen überdurchschnittlich hohen Anteil seines öffentlichen Budgets für die soziale Sicherung und das Gesundheitswesen aufbringt. Die relativen Ausgaben für das Bildungs- und Transportwesen, Umweltschutz sowie die Verteidigung sind hingegen geringer als in vergleichbaren europäischen Ländern. Die empirische Analyse zeigt, dass Staatsverschuldung und Wirtschaftswachstum negativ korreliert sind, und dass eine Konsolidierung der Haushalte über Ausgabenkürzungen aus Wachstumsgesichtspunkten einer Konsolidierung über Steuererhöhungen vorzuziehen ist. Besonders konsumtive Ausgaben sind negativ mit Wachstum korreliert und bieten daher Spielraum für wachstumsfreundliche Konsolidierung. Positiv mit Wachstum korreliert sind vor allem Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie tendenziell Ausgaben für das Bildungswesen.

Publikation

Monographie (Autorenschaft)
Luisa Dörr, Klaus Gründler, Martin Mosler, Niklas Potrafke
ifo Institut, München, 2019
ifo Forschungsberichte / 107
Kontakt
Prof. Dr. Niklas Potrafke

Prof. Dr. Niklas Potrafke

Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie
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