Projekt

Strukturwandel im ländlichen Raum – Unternehmensbiografien

Auftraggeber: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
Projektlaufzeit: September 2021 - Oktober 2022
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Prof. Dr. Andreas Peichl, Prof. Dr. Joachim Ragnitz, Julia Baarck, Niels Gillmann, Manuel Menkhoff, Paul Schüle, Michael Weber (Berufsakademie Sachsen)

Fragestellung und Ziele des Projekts

Die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse und, daraus abgeleitet, der Abbau regionaler Wirtschaftskraftunterschiede, sind ein wichtiges Ziel der Wirtschaftspolitik von Bund und Ländern. Ein wichtiger Treiber von Unterschieden zwischen Stadt und Land ist die regionale Unternehmensstruktur. Sogenannte strukturschwache Regionen sind fast ausnahmslos durch eine geringe Unternehmensdichte und einen schwachen Arbeitsmarkt gekennzeichnet. Prosperierende Regionen, die eine hohe Zuzugsrate aufweisen, können dagegen zumeist auf einen dynamischen Arbeitsmarkt und viele leistungsfähige Unternehmen verweisen. Eine erfolgreiche Strukturpolitik muss daher immer fragen, wie es gelingen kann, die strukturschwachen Regionen im Bereich Unternehmensansiedlung und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Vor diesem Hintergrund ist das Ziel der Studie „Strukturwandel im ländlichen Raum – Unternehmensbiografien“ zu identifizieren, welche Faktoren für die regional heterogene Entwicklung des Gründungsgeschehens in Deutschland am meisten Gewicht besitzen.  Diese Faktoren könnten dann als Anhaltspunkte dienen, um Politikempfehlungen abzuleiten, wie man vor allem ländliche und dünn besiedelte Regionen wirtschaftlich stärken könnte.

Methodische Vorgehensweise

Die Mikrodaten des BHP werden zu vier Raumtypen nach Vorgaben des BBSR hochaggregiert. Mit den aggregierten Daten werden Anzahl der Betriebe, Gründungen und Schließungen in den verschiedenen Raumtypen visualisiert. Dabei werden auch viele unterschiedliche Ausprägungsmerkmale wie Wirtschaftszweig oder Größe der Betriebe betrachtet. Weiterhin erfolgt eine Überlebensanalyse sowie eine Betrachtung von Wachstums- und Schrumpfungsprozessen. Ziel ist, mithilfe von Panelregressionen Erklärungen für die beobachteten Unterschiede zwischen den verschiedenen Raumtypen zu finden. 

Anhand der Unternehmensdaten der infas360 GmbH wird das Gründungs- und Schließungsgeschehen von Unternehmen umfassend beleuchtet und disaggregiert nach verschiedenen Sektoren und regionalen Einheiten dargestellt. Darüber hinaus werden Machine-Learning-Methoden genutzt um diejenigen regionale Charakteristika zu finden, die räumliche Unterschiede im Gründungsgeschehen am besten erklären.

Datenquellen

Betriebshistorikpanel (BHP) des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB), Unternehmensdaten der infas360 GmbH sowie weitere Daten aus der amtlichen Statistik auf Kreisebene.

Kontakt
Portraitbild Prof. Joachim Ragnitz

Prof. Dr. Joachim Ragnitz

Stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden
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