Projekt

Green Financial Intermediation - From Demand to Impact (INTERACT)

Gefördert von: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Projektlaufzeit: August 2022 - Juli 2025
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Dr. Christa Hainz, Marie-Theres von Schickfus, Felicitas Koch

Fragestellung und Ziele des Projekts

Das Ziel des Pariser Übereinkommens, die globale Erwärmung auf deutlich weniger als 2 Grad Celsius zu begrenzen, erfordert massive öffentliche und private Investitionen. Der Finanzsektor kann eine wichtige Rolle dabei spielen, dieses Ziel zu erreichen, sowie einen Beitrag zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu leisten.  Das zunehmende Bewusstsein in der Gesellschaft für die Notwendigkeit, die Konsequenzen des Klimawandels abzuschwächen, kann indirekte, aber tiefgreifende Auswirkungen auf die Finanzströme haben.  Da grüne Präferenzen jedoch eine nicht-finanzielle Dimension in den Investitionsprozess einführen, könnten dem Finanzsektor, der sich traditionell auf Risiko und Ertrag konzentriert, die Instrumente für eine effiziente Vermittlung fehlen.

Der EU-Aktionsplan für nachhaltige Finanzen und die Definition von Nachhaltigkeit in der EU-Taxonomie können als Meilensteine in diesem Zusammenhang betrachtet werden. Infolgedessen wenden sich die Finanzmarktbehörden mit klimarelevanten Vorschriften zunehmend direkt an den Finanzsektor, während die Unternehmen ihre Dekarbonisierungsanstrengungen aus Gründen der Vorsicht verstärken wollen. Das Zusammenspiel zwischen dem Finanzsektor und den Unternehmen kann wiederum den Unternehmen einen Anreiz bieten, ihre Dekarbonisierungsbemühungen zu verstärken, wenn ihre Finanzierungsbedingungen davon abhängen.

Das Projekt bietet eine umfassende Analyse aller Phasen der Finanzintermediation. Es deckt den Prozess der grünen Finanzintermediation ab, von der Nachfrage der Investoren und neuen Vorschriften, über Mechanismen, die diese in unterschiedliche Finanzierungsbedingungen für grünere und braunere Investitionsprojekte umsetzen, bis hin zu den Klimaauswirkungen dieser Projekte. Wir werden unter anderem untersuchen, wie sich neue regulatorische Anforderungen auf die Kreditvergabe der Banken auswirken und dadurch Anreize für Firmen, einschließlich kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), schaffen, ihre Klimaauswirkungen zu verbessern. Dazu gehören unter anderem die EU-Taxonomy, die Non-Financial Reporting Directive (NFRD) und die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), sowie die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR).

Methodische Vorgehensweise

Für die verschiedenen Forschungsfragen der einzelnen Teilprojekte zielt INTERACT darauf ab, eine Mischung aus vier komplementären methodischen Ansätzen anzuwenden. Diese beinhalten (i) theoretische Analysen, (ii) Umfragen, (iii) Umfrageexperimente und (iv) mikroökonometrische Analysen von Umfrage-, Verwaltungs-, Kredit- und Bilanzdaten. Für die Untersuchung der Auswirkungen von nachhaltiger Regulierung für Unternehmen und Finanzinstitutionen in der EU wird dies unter anderem Methoden aus den Bereichen Regression Discontinuity Design (RDD), sowie Difference-in-Differences (DiD) umfassen.

 

Kontakt
CV Foto von Marie-Theres von Schickfus

Dr. Marie-Theres von Schickfus

Stellvertretende Leiterin des ifo Zentrum für Energie, Klima und Ressourcen
Tel
+49(0)89/9224-1204
Fax
+49(0)89/985369
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